Bahnhof Empel ist jetzt Mobilstation
Am Haltepunkt Empel-Rees sind mit dem Umbau der Bushaltestellen auch neue Serviceangebote für Reisende geschaffen worden. Warum insbesondere Fahrradfahrer davon profitieren können.
Bereits seit Ende letzten Jahres sind so gut wie alle Bushaltestellen auf Reeser Stadtgebiet modernisiert worden. Neue, schöne Wartehäuschen, aber vor allem der barrierefreie Zugang zu den Linienbussen mit Neigetechnik waren Bestandteil des Ausbauprogramms, das zu 90 Prozent bezuschusst wurde.
Am Bahnhof Empel-Rees hat es darüber hinaus noch ein paar weitere Maßnahmen gegeben. Die Buswendeschleife des Haltepunktes wurde jetzt, gefördert vom VRR, zu einer so genannten Mobilstation ausgebaut. Der Gedanke dahinter: An einer Mobilstation sollen sich auf einfache Weise verschiedene Verkehrsmittel kombinieren lassen, es werden also unterschiedliche Verkehrsträger wie Bahn, Pkw, Bus und Fahrrad miteinander verknüpft.
Da Park & Ride-Stellplätze in Empel bereits vorhanden sind und auch der Bus (Linien 61, 63 und 87) dort hält, konzentrierten sich die Maßnahmen dort vor allem auf die Radfahrer. Für sie gibt es neue überdachte Unterstellmöglichkeiten, die sich in ihrer Optik an den neuen Bushaltestellen orientieren, und an deren Bügel sich Räder und Pedelecs gut festschließen lassen.
Zudem stehen auch fünf Boxen bereit, in denen Fahrräder gegen eine Miete abgestellt und verschlossen werden können. Die Containergaragen-Stellplätze werden von dem Anbieter „Dein Radschloss“betrieben. Sie können vorab über eine App, im Internet oder an den Boxen selbst gebucht und bezahlt werden. Dafür ist eine Registrierung notwendig, über die man dann eine PIN und den Zugang zur Fahrradgarage erhält. Das Ganze ist relativ günstig: Die Tagesmiete beträgt einen Euro, eine Woche kostet fünf Euro. Mit 90 Euro ist man für ein ganzes Jahr dabei.
Der Service ist für Touristen wie Pendler gedacht, die mit dem Rad unterwegs sind und dann in Empel auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen. Das Konzept scheint
zu funktionieren: Die ersten Boxen sind bereits belegt. „Dieses Angebot ist sicher für Besitzer hochwertiger Räder besonders interessant“, sagt Stadtsprecher Jörn Franken, der
zudem auch auf die neuen Gepäckschließfächer verweist, die es am Standort in Empel nun gibt. Der Nutzer wird auf einem Touchscreenbildschirm durch das Menü
geführt. Die Bedienung ist dadurch recht einfach.
Ebenfalls neu am Empeler Bahnhof ist eine Fahrrad-Reparatur-Station, an der sich kostenlos Werkzeug
für kleinere Reparaturen finden lässt oder sich platte Reifen auch aufpumpen lassen.
Die Mobilstationen, die der VRR in möglichst vielen Kommunen errichten möchte, sollen aber nicht nur Verkehrsträger miteinander verknüpfen, sondern auch als Serviceund Informationsplattformen rund um die verschiedenen Verkehrsangebote dienen. In Empel wurde daher zudem mit einem Wegweisersystem auch eine neue digitale Anzeigentafel installiert, die über die möglichen Anschlüsse von Bus und Bahn informiert. Die Anzeigentafel kann zudem auch für andere Zwecke genutzt werden. Beispielsweise für Veranstaltungshinweise wäre das möglich.
Das würde auch gut in die Überlegungen der Stadt passen, die ohnehin in den kommenden Jahren mit mehr Touristen und Besuchern rechnen kann.