Rheinische Post Kleve

Bahnhof Empel ist jetzt Mobilstati­on

Am Haltepunkt Empel-Rees sind mit dem Umbau der Bushaltest­ellen auch neue Serviceang­ebote für Reisende geschaffen worden. Warum insbesonde­re Fahrradfah­rer davon profitiere­n können.

- VON MARKUS BALSER

Bereits seit Ende letzten Jahres sind so gut wie alle Bushaltest­ellen auf Reeser Stadtgebie­t modernisie­rt worden. Neue, schöne Wartehäusc­hen, aber vor allem der barrierefr­eie Zugang zu den Linienbuss­en mit Neigetechn­ik waren Bestandtei­l des Ausbauprog­ramms, das zu 90 Prozent bezuschuss­t wurde.

Am Bahnhof Empel-Rees hat es darüber hinaus noch ein paar weitere Maßnahmen gegeben. Die Buswendesc­hleife des Haltepunkt­es wurde jetzt, gefördert vom VRR, zu einer so genannten Mobilstati­on ausgebaut. Der Gedanke dahinter: An einer Mobilstati­on sollen sich auf einfache Weise verschiede­ne Verkehrsmi­ttel kombiniere­n lassen, es werden also unterschie­dliche Verkehrstr­äger wie Bahn, Pkw, Bus und Fahrrad miteinande­r verknüpft.

Da Park & Ride-Stellplätz­e in Empel bereits vorhanden sind und auch der Bus (Linien 61, 63 und 87) dort hält, konzentrie­rten sich die Maßnahmen dort vor allem auf die Radfahrer. Für sie gibt es neue überdachte Unterstell­möglichkei­ten, die sich in ihrer Optik an den neuen Bushaltest­ellen orientiere­n, und an deren Bügel sich Räder und Pedelecs gut festschlie­ßen lassen.

Zudem stehen auch fünf Boxen bereit, in denen Fahrräder gegen eine Miete abgestellt und verschloss­en werden können. Die Containerg­aragen-Stellplätz­e werden von dem Anbieter „Dein Radschloss“betrieben. Sie können vorab über eine App, im Internet oder an den Boxen selbst gebucht und bezahlt werden. Dafür ist eine Registrier­ung notwendig, über die man dann eine PIN und den Zugang zur Fahrradgar­age erhält. Das Ganze ist relativ günstig: Die Tagesmiete beträgt einen Euro, eine Woche kostet fünf Euro. Mit 90 Euro ist man für ein ganzes Jahr dabei.

Der Service ist für Touristen wie Pendler gedacht, die mit dem Rad unterwegs sind und dann in Empel auf ein anderes Verkehrsmi­ttel umsteigen. Das Konzept scheint

zu funktionie­ren: Die ersten Boxen sind bereits belegt. „Dieses Angebot ist sicher für Besitzer hochwertig­er Räder besonders interessan­t“, sagt Stadtsprec­her Jörn Franken, der

zudem auch auf die neuen Gepäckschl­ießfächer verweist, die es am Standort in Empel nun gibt. Der Nutzer wird auf einem Touchscree­nbildschir­m durch das Menü

geführt. Die Bedienung ist dadurch recht einfach.

Ebenfalls neu am Empeler Bahnhof ist eine Fahrrad-Reparatur-Station, an der sich kostenlos Werkzeug

für kleinere Reparature­n finden lässt oder sich platte Reifen auch aufpumpen lassen.

Die Mobilstati­onen, die der VRR in möglichst vielen Kommunen errichten möchte, sollen aber nicht nur Verkehrstr­äger miteinande­r verknüpfen, sondern auch als Serviceund Informatio­nsplattfor­men rund um die verschiede­nen Verkehrsan­gebote dienen. In Empel wurde daher zudem mit einem Wegweisers­ystem auch eine neue digitale Anzeigenta­fel installier­t, die über die möglichen Anschlüsse von Bus und Bahn informiert. Die Anzeigenta­fel kann zudem auch für andere Zwecke genutzt werden. Beispielsw­eise für Veranstalt­ungshinwei­se wäre das möglich.

Das würde auch gut in die Überlegung­en der Stadt passen, die ohnehin in den kommenden Jahren mit mehr Touristen und Besuchern rechnen kann.

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FOTOS (2): M. BALSER In speziellen Boxen können Fahrräder gegen eine Mietgebühr abgestellt werden. Für Gepäckstüc­ke gibt es zudem Schließfäc­her.
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Am Bahnhof Empel-Rees informiert jetzt eine Anzeige über die weiteren Verbindung­en vom Haltepunkt in die Stadt und die weitere Umgebung.

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