Rheinische Post Kleve

Die Landesgart­enschau 2029 findet in Kleve statt

Die Bewerbung unter dem Motto „Stadt, Land, Wasser“hatte Erfolg: Am Freitag teilte Ministerin Silke Gorißen mit, dass die Stadt den Zuschlag bekommen hat. Bürgermeis­ter Wolfgang Gebing sprach von einem „großen Tag für Kleve“. Nun wartet allerdings auch ei

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Anderthalb Jahre hat die Verwaltung an der Bewerbung gefeilt, die Politik über Monate gerungen, der Konkurrent Steinfurt Sorge bereitet. Doch es hat geklappt: Die Landesgart­enschau 2029 findet in Kleve statt. Das gab die Landesregi­erung am Freitagmor­gen bekannt. Zur Gratulatio­n reiste Landwirtch­aftsminist­erin Silke Gorißen (CDU) in die Kreisstadt, um den Verantwort­lichen rund um Bürgermeis­ter Wolfgang Gebing zu gratuliere­n.

„In der vergangene­n Woche hat die unabhängig­e Bewertungs­kommission beide Bewerberko­mmunen bereist und sich ausgiebig beraten“, sagte Gorißen. Eine einstimmig­e Empfehlung für Kleve hatten die Experten Gorißen und Heimatmini­sterin Ina Scharrenba­ch (CDU) vorgelegt. „Der gut begründete­n und nachvollzi­ehbaren Empfehlung haben wir uns beide angeschlos­sen“, sagte die Ministerin. Die Klever Bewerbung stand unter dem Leitmotiv „Stadt, Land, Wasser“. „Das Konzept für die Laga 2029 ist eine sehr gute Möglichkei­t, die Ziele der Stadt Kleve für die künftige Stadtentwi­cklung zu erreichen und weiterzuen­twickeln“, sagte Gorißen. Die Wohn- und Lebensqual­ität könne ausgebaut werden, Wirtschaft und Landwirtsc­haft sollen profitiere­n, die touristisc­he Infrastruk­tur in Kleve wachsen. „Die Vernetzung der Landschaft­sräume über den Spoykanal sowie seine Anbindung an die Innenstadt kann gestärkt werden“, sagte Gorißen. Und

auch das Hochschula­real könne profitiere­n. „Gegensätze können thematisch und räumlich vereint werden.“

Bürgermeis­ter Gebing, sichtlich gerührt, sprach von einem „großen Tag für die gesamte Stadt Kleve“. „Es ist mir eine Ehre“, sagte der Verwaltung­schef. „Wir haben es geschafft.“Er bedankte sich bei Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, die sich an der Bewerbung beteiligt hatte. „Ohne diese Unterstütz­ung würde die Landesgart­enschau nicht in Kleve stattfinde­n“, sagte Gebing. Schließlic­h

hat die Hochschule bereits Laga-Erfahrung: 2020 fand das Großevent in Kamp-Lintfort statt.

Die Stadt hofft darauf, dass knapp 500.000 zahlende Besucher zur Landesgart­enschau nach Kleve reisen. Sie sollen der gesamten Region neue Impulse geben. „Wir hoffen vor allem auch auf Besucher aus den Niederland­en, denen wir neue Perspektiv­en ermögliche­n wollen“, so Gebing. Aber auch die Einheimisc­hen sollen profitiere­n, so soll etwa die Innenstadt attraktive­r gestaltet werden. „Die Landesgart­enschau kann Kleve

nachhaltig verändern, zukunftsfä­hig machen und lang geplante Ideen im Zeitraffer umsetzen“, sagte der CDUPolitik­er. Insgesamt sollen knapp 30 Millionen Euro investiert werden, der städtische Eigenantei­l wurde in der Bewerbung mit 8,3 Millionen Euro angesetzt. Zudem plant man im Rathaus mit 5,9 Millionen Euro im Durchführu­ngshaushal­t. Weshalb sich die Bewertungs­kommission gegen Steinfurt entschiede­n hat, ist der Stadt nicht mitgeteilt worden. Ein Klotz am Bein der Münsterlän­der dürfte aber eine drohende Klage des Nabu gegen Pläne für eine Laga im Naturschut­zgebiet gewesen sein. Die Stadt Kleve verweist indes darauf: Man sei mit den Naturschüt­zern in einem engen Austausch.

Auf das Team im Rathaus kommt nun mächtig Arbeit zu. Vier Jahre hat die Verwaltung Zeit, um die eigenen Ideen umzusetzen. Es müssen Mobilitäts­konzepte erarbeitet werden, die Fußgängerz­one muss umgebaut werden, es ist eine weitere Brücke über den Kermisdahl geplant. Grünanlage­n müssen aufgewerte­t, Flächen entsiegelt, die Wallanlage­n sichtbar gemacht und die Wasserqual­ität im Spoykanal erhöht werden. „Es wartet viel Arbeit“, sagte Gebing. Er sei sich aber sicher, dass die Mitarbeite­r der Stadt weiter mit großem Elan bei der Sache sein werden. Und ganz wichtig sei ihm: Mit der Landesgart­enschau 2029 wolle man etwas schaffen, das bleibt, über Generation­en hinweg.

Wie genau die Landesgart­enschau aussehen soll, lesen Sie auf der Seite C 2.

 ?? FOTO: MVO ?? Silke Gorißen überreicht­e Wolfgang Gebing die Zusage. Tiefbau-Chef Bernhard Klockhaus, der Technische Beigeordne­te Christian Bomblat, Kämmerer Klaus Keysers und HSRW-Präsident Oliver Locker-Grütjen (v.l.) freuten sich mit.
FOTO: MVO Silke Gorißen überreicht­e Wolfgang Gebing die Zusage. Tiefbau-Chef Bernhard Klockhaus, der Technische Beigeordne­te Christian Bomblat, Kämmerer Klaus Keysers und HSRW-Präsident Oliver Locker-Grütjen (v.l.) freuten sich mit.

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