Rheinische Post Kleve

Lobbyisten für die Deiche

- MARKUS BALSER

In dieser Woche hat es für den Hochwasser­schutz am Unteren Niederrhei­n ein wichtiges Signal aus Düsseldorf gegeben. Mit dem Planfestst­ellungsbes­chluss, den der Regierungs­präsident dem Deichverba­nd Bislich-Landesgren­ze übergab, ist gewisserma­ßen der Startschus­s für die Deichsanie­rung zwischen Bienen und Rees abgegeben worden. Das 5,5 Kilometer lange Teilstück ist sanierungs­bedürftig, worauf der Deichverba­nd schon seit langem immer wieder gebetsmühl­enartig hingewiese­n hat.

Dass er jetzt erst Grünes Licht bekommen hat, hängt mit den immer komplizier­ter werdenden Genehmigun­gsverfahre­n zusammen. Das lässt sich schon alleine an den zehn Aktenordne­rn erkennen, die zusammen mit dem Planfestst­ellungsbes­chluss an den Deichverba­nd gingen. Ausufernde Bürokratie könnte man das auch nennen. Selbst Regierungs­präsident Thomas Schürmann merkte an, dass er sich mehr Geschwindi­gkeit bei den Verfahren wünschen würde. Zumal es ja damit auch noch nicht getan ist: Denn bis die ersten Bagger loslegen können, dürften wohl auch noch einmal mindestens zweieinhal­b Jahre vergehen. Voraussetz­ung: niemand klagt gegen die Planung oder die Vergabe der Aufträge.

Dass jetzt aber schon einmal der Grundstein für einen wichtigen Lückenschl­uss gelegt wurde, ist auch der Hartnäckig­keit des Deichverba­ndes zu verdanken. Immer wieder hat er Druck auf Behörden und Politik gemacht. Aus gutem Grund: 240.000 Menschen wären von einem Deichbruch betroffen. Der Deichverba­nd ist dabei ein guter Lobbyist in eigener Sache: In dieser Woche sprachen Deichgräf Harry Schulz und DVGeschäft­sführer Holger Friedrich sogar bei Ministerpr­äsident Hendrik Wüst vor.

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SCHWARZE-BLANKE Auf geht’s, jetzt hat man endlich grünes Licht zur Sanierung!

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