Rheinische Post Kleve

Neues Leben im Landwehrsa­al

Seit Anfang des Jahres betreibt Annalena Lettau mit ihrem Unternehme­n „Goldgroup.store“die frühere Gaststätte Karl Janssen in Pfalzdorf. Die 24-Jährige hat große Pläne – und schon jetzt einen vollen Belegungsk­alender.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Annalena Lettau studierte Kommunikat­ions-, Politik- und Sozialwiss­enschaften, die heute 24-Jährige steuerte eigentlich auf einen Bürojob zu. Doch es kam ganz anders. „Mein Vater ist sein Leben lang selbständi­g, als Kind habe ich das immer miterlebt. Da konnte ich es mir nicht vorstellen, in einem klassische­n Nine-to-five-Job unterwegs zu sein“, sagt die junge Frau aus Bedburg-Hau. Stattdesse­n startete sie selbst als Unternehme­rin durch, zusammen mit ihrem Vater Ludger van Ackeren gründete Lettau die Firma „Goldgroup.store“, die unter dem Namen „Goldkost“in der Region vier Foodtrucks, den Imbiss im Tiergarten und seit Januar den Pfalzdorfe­r Landwehrsa­al, früher Gaststätte Karl Janssen, betreibt. „Es läuft richtig gut für uns“, sagt die Junguntern­ehmerin. Und wer ist der Chef in der Firma? Da gibt es keine klare Antwort, Lettau gibt sich diplomatis­ch: „Wir bringen beide unsere Stärken ein.“

Mittelpunk­t des Unternehme­ns soll der Veranstalt­ungssaal werden. Bis zu 200 Gäste können an der Kalkarer Straße feiern. „Und wir sind eigentlich schon fürs ganze Jahr ausgebucht, es gibt nur noch einzelne freie Freitage“, sagt Lettau. Erst vor wenigen Monaten hat sie die Immobilie gekauft. Es gibt aber ambitionie­rte Pläne. So soll die Halle modernisie­rt werden, Lettau sagt: „Wir holen sie ein bisschen aus dem Dornrösche­nschlaf.“Man habe noch Buchungen der Vorbesitze­r übernommen, aber dass der Andrang gleich so gewaltig sein würde, habe man nicht erwartet: „In Goch scheint es kaum mehr Veranstalt­ungslocati­ons

zu geben, von dort bekommen wir sehr viele Anfragen.“Aber auch Menschen aus Uedem und Kalkar melden sich auf der Suche nach einem Veranstalt­ungsort.

Die frühere Gaststätte will Annalena Lettau bald auch für eigene Events nutzen. So soll monatlich eine Weinprobe im Landwehrsa­al

stattfinde­n, ohnehin wolle man Afterwork-Angebote Trauungen stattfinde­n könnten. entwickeln. Und: Zumal Lettau einen Trend erkennt. nd

Zur Europameis­terschaft soll in „Immer mehr Paare entscheide­n Pfalzdorf Rudelgucke­n stattfinde­n, sich abseits von Kirchen für standesamt­liche je nachdem, wie weit die deutsche Trauungen mit einer Gartenpart­y Nationalma­nnschaft es schafft. Aus für die Familie. Es gibt also Ackerfläch­en rund um den Saal will viele Möglichkei­ten, wie wir diese das Vater-Tochter-Gespann Streuobstw­iesen Flächen nutzen können“, sagt Lettau. machen, wo auch freie Und man hoffe auf sogenannte

Synergieef­fekte. Schließlic­h können vor Ort auch die Foodtrucks abgestellt werden, die zuvorderst am Wochenende gebucht werden. Gleiches gilt für Kühl-, Bühnen- und Toilettenw­agen. Die rollenden Gastronomi­ebetriebe übernahm Lettau von Werner und Anita Croonenbro­ek aus Weeze.

Rund um die Veranstalt­ungen bietet Annalena Lettau mit ihrem Team gerne auch das Catering an. Und die Menüauswah­l geht über Pommes und Pasta hinaus. „Zusammen mit unseren Gästen finden wir immer ein passendes Menükonzep­t, und wir legen Wert auf hohe Qualität“, sagt Lettau. So könne sogar eine Currywurst ein Geschmacks­erlebnis sein, sagt die Firmenchef­in. „Wir sind gut darin, dafür zu sorgen, dass andere sorglos feiern können. Wir kümmern uns um das gesamte Drumherum“, sagt Lettau. Ein anstrengen­der Job. „Aber ich mache ihn richtig gerne.“

 ?? FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Betreiberi­n Annalena Lettau gibt Einblick in ihre Veranstalt­ungshalle. Diese liegt an der Kalkarer Straße 325 im Gocher Ortsteil Pfalzdorf.
FOTO: MARKUS VAN OFFERN Betreiberi­n Annalena Lettau gibt Einblick in ihre Veranstalt­ungshalle. Diese liegt an der Kalkarer Straße 325 im Gocher Ortsteil Pfalzdorf.

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