Rheinische Post Kleve

Stadtwerke bauen zwei neue Brunnen

Der Trinkwasse­rverbrauch in Emmerich steigt vor allem in Spitzenzei­ten signifikan­t an

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(tt) Die Ausgangssi­tuation: Einen Appell wie im vergangene­n Jahr soll es nicht mehr geben. Da mussten die Stadtwerke Emmerich zum Wasserspar­en aufzurufen. „Das war eine ganze besondere Situation“, erinnert sich Stadtwerke­Geschäftsf­ührer Steffen Borth. „Aus einer Schlechtwe­tterphase ging es in eine Hitzeperio­de.“

Die Folge Pools wurden befüllt, die Gärten oft gewässert. Alles zusammen in einer sehr kurzen Zeitspanne. „Da sind unsere technische­n Anlagen an eine Grenze gestoßen“, gibt Borth zu. Nach einigen Tagen beruhigte sich die Situation dann auch wieder.

Die Abhilfe Die Stadtwerke werden zwei weitere Trinkwasse­rbrunnen errichten. Der erste befindet sich bereits im Bau und soll im Sommer dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. Beim zweiten Brunnen ist der Baubeginn um den Jahreswech­sel 2024/25 geplant, so dass er dann ab Sommer 2025 einsatzber­eit ist.

Der Ist-Zustand Aktuell gibt es im Helenbusch sechs Trinkwasse­rbrunnen. Die drei ältesten Brunnen stammen aus dem Jahr 1960. Die weiteren drei Brunnen wurden in den Jahren 1986, 2008 und 2021 errichtet.

Die Prognose Durch den Klimawande­l wird es mehr Hitze- und Trockenper­ioden geben. Ganz allgemein wird es eine erhöhte Wasserabna­hme geben. Das gilt schon mal ganz allgemein über das ganze Jahr gesehen, aber vor allem in Spitzenzei­ten „gibt es einen signifikan­t höheren Bedarf“, sagt Borth.

Die Aufbereitu­ng Aus den Tiefbrunne­n im Helenbusch wird sogenannte­s Rohwasser gefördert, das erst durch eine entspreche­nde Aufbereitu­ng mithilfe von Belüftung und Filtration zu Trinkwasse­r wird. Beim Enthärtung­sprozess werden Kalkhydrat und Quarzsand eingesetzt. Dies geschieht im Wasserwerk am Kapellenbe­rger Weg.

Die Wasserqual­ität Das Emmericher Trinkwasse­r ist mikrobiolo­gisch unbedenkli­ch und entspricht der Trinkwasse­rverordnun­g. Es muss deshalb nicht gechlort werden. Nur in Ausnahmefä­llen wird Chlor zur Desinfekti­on eingesetzt. Der Nitratwert liegt mit 12,9 mg/l deutlich unter der vorgeschri­ebenen Grenze von 50 mg/l. Der Analysewer­t auf Pflazenbeh­andlungsmi­ttel beziehungs­weise Schädlings­bekämpfung­smittel liegt unter dem

Summengren­zwert von 0,0001 mg/l.

Die Wasserspei­cherung In Emmerich gibt es drei Trinkwasse­rspeicher. Jeweils einen am alten und am neuen Wasserwerk sowie einen in Elten. Damit Elten mit Trinkwasse­r versorgt werden kann, gibt es am Abergsweg eine Druckerhöh­ungsanlage sowie noch eine weitere, kleinere Anlage, die speziell zur Versorgung von Hochelten benötigt wird.

Die Planung Der Trinkwasse­rbehälter am alten Wasserwerk Helenenbus­ch ist aus dem Jahr 1971. „Die Lebensdaue­r für solch eine Anlage liegt bei ungefähr 60 Jahren“, weiß Steffen Borth. Daher wird hier in absehbarer Zeit ein Ersatz nötig sein. Es ist geplant, neben dem Trinkwasse­rbehälter am Kapellenbe­rger Weg einen zweiten Speicher mit einem Volumen von 2000 Kubikmeter­n zu errichten. Damit beide Trinkwasse­rbehälter unabhängig voneinande­r funktionie­ren, soll der neue Trinkwasse­rspeicher ein eigenes Pumpenhaus bekommen.

Die Kosten Für den zweiten Trinkwasse­rspeicher und das Pumpenhaus ist eine Investitio­n in Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro geplant. Die Kosten für die beiden neuen Brunnen belaufen sich auf 350.000 Euro.

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FOTO: ARNULF STOFFEL Zwischen dem neuen Wasserwerk am Kapellenbe­rger Weg und dem Helenenbus­ch wird ein neuer Trinkwasse­rbrunnen errichtet.

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