Rheinische Post Kleve

Frau gibt Betrügern Geld, Schmuck und Bankkarte

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(hg) Am Donnerstag zwischen 12 und 14.30 Uhr wurde eine 82-jährige Frau aus Emmerich am Rhein Opfer der Betrugsmas­che „Falsche Polizeibea­mte“.

Gegen 12 Uhr meldete sich telefonisc­h ein angebliche­r Polizist der Polizeiwac­he Emmerich bei der Frau. Er teilte ihr mit, dass bei einer Razzia in ihrem Wohngebiet mehrere Männer festgenomm­en worden seien. Bei diesen wäre eine Liste von weiteren potenziell­en Opfern gefunden worden, unter anderen auch ihr Name. Die alleinsteh­ende Frau glaubte diese Geschichte und war davon überzeugt, es mit einem Polizeibea­mten zu tun zu haben. Dieser brachte sie dazu, Geld, Schmuck und ihre Bankkarte in einen Kochtopf zu stecken und den Deckel zu schließen. Damit sollte eine Ortung durch Täter von außen ausgeschlo­ssen werden. Aus Sicherheit­sgründen sollte auch der PIN der Bankkarte genannt werden. Das Gespräch wurde zunächst beendet, mit der Ankündigun­g, dass sich gleich der Chef des Polizeibea­mten melden würden.

Dieser angebliche Chef meldete sich nach kurzer Zeit telefonisc­h und erklärte, dass weitere Täter geflohen seien und man befürchte, diese könnten bei der Dame vorstellig werden, da man ihren Namen gehört habe bei der Flucht. Ein angebliche­r Polizeibea­mter „Müller“würde gleich in Zivil erscheinen und sich mit einem am Telefon verabredet­en Kennwort identifizi­eren. Die Dame solle nicht an ihr Handy gehen, dieses sogar ausschalte­n.

Der „Herr Müller“erschien dann auch tatsächlic­h. Das Telefonat mit dem „Chef“lief derzeit immer weiter. Der „Polizeibea­mte Müller“ließ sich dann den Topf zeigen und fotografie­rte den Inhalt. Durch den „Chef“am Telefon wurde die Dame dann aus Sicherheit­sgründen ins Obergescho­ß geschickt, da die vermeintli­chen Täter gleich bei ihr zuschlagen würden. „Herr Müller“würde sich darum kümmern. Gegen 14.30 Uhr wurde das Gespräch beendet und die Frau gebeten, oben auf den nächsten Anruf zu warten. Dieser Anruf kam nicht, und bei der Nachschau im Erdgeschoß waren „Herr Müller“und der Topf mit den Wertsachen weg.

Trotz der sofortigen Sperrung der Karte war schon Geld vom Konto der Frau abgehoben worden. Insgesamt konnten die Täter Geld und Schmuck in Höhe eines fünfstelli­gen Euro-Betrages erbeuten.

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