Kirche gedenkt Dechant Brimmers
Vor 75 Jahren starb der frühere Pfarrer der Gemeinde St. Maria Magdalena.
(nik) Seine Verdienste um die Pfarrgemeinde und die Stadt waren groß, sich selbst hat er bei all seinem Einsatz für die Mitmenschen nicht geschont. Vielleicht deshalb wurde Pfarrer Jakob Brimmers nur 69 Jahre alt. Zu seinem 75. Todestag traf sich jetzt eine kleine Gruppe Gemeindemitglieder von St. Arnold Janssen auf dem Gocher Friedhof, um seiner zu gedenken; und um zugleich die Erinnerung an die Kriegstoten wach zu halten, die ebenfalls auf dem städtischen Friedhof begraben sind. Brimmers war als Dechant für mehr als nur seine Gemeinde Maria Magdalena zuständig und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Kalvarienhügel inmitten anderer Gocher Geistlicher. Den Wortgottesdienst leitete Pfarrer Manfred Krause, unterstützt von Diakon Werner Kühle und dem Musiker Christoph Krott. Liebe, Mitmenschlichkeit und der Mut, sich gegen Unrecht zu wehren waren die Themen.
Jakob Brimmers wurde 1882 in Straelen geboren, war Schüler der Gaesdonck und wurde 1906 zum
Priester geweiht. Als Seelsorger tat er seinen Dienst in Geldern, Berlin und Duisburg, bevor er 1927 nach Goch kam, um Pfarrer von St. Maria Magdalena zu werden. „Heute unvorstellbar: Die Gocher Pfarrkirche wurde damals für die große Zahl der Gläubigen zu klein, sodass ein Neubau geplant wurde. 1932 wurde der Bauplatz für die Liebfrauenkirche eingerichtet, und schon 1933 war sie fertig und konnte geweiht werden“, berichtete Krause. Eine schwierige Zeit kündigte sich an, die im Zweiten Weltkrieg mündete. „Brimmers führte die Christen in Goch durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre, hielt auch den Kontakt zu den Evakuierten, war für alle Menschen da, die ihn brauchten.“
Die alliierte Militärregierung setzte den Geistlichen, der nicht nur für seine große Menschenfreundlichkeit, sondern auch für seine praktische, zupackende Art bekannt war, übergangsweise sogar als Bürgermeister ein. Er engagierte sich für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Krankenhauses sowie der in
Trümmern liegenden Kirchen. Ein Beweis der großen Verehrung vieler Gocher war die Rekonstruktion einer der beschädigten Heiligenfiguren der Maria-Magdalena-Kirche: Die Skulptur des Hl. Matthias erhielt einen neuen Kopf mit dem Gesicht von Pfarrer Brimmers, sie hat bis heute ihren Platz in der Gocher Hauptkirche. Und die Stadtgemeinde würdigte ihn mit einem Straßennamen und der „DechantBrimmers-Siedlung“.