Rheinische Post Kleve

Das doppelte Lottchen der Caritas

Bei Heike Wissing und Heike Wissing, beide tätig im Bereich Assistenz im Wohnen, sind Verwechslu­ngen nicht ausgeschlo­ssen. Beim selben Namen und Arbeitgebe­r bleibt es nicht aus, dass es auch schon mal komplizier­ter wird.

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(RP) Da sitzen sie und erzählen. Über ihre Arbeit. Über Erfolge und Misserfolg­e. Über ihre Rolle und über Nähe und Distanz. Sie gestikulie­ren mit den Händen, sie lachen, sie schauen sich an und nach ein paar Minuten wird dem Zuhörenden schnell klar: Diese beiden Frauen mögen ihren Job.

Die Rede ist von Heike Wissing und Heike Wissing – das doppelte Lottchen des Caritasver­bandes Kleve. Heike Wissing I ist die ältere der beiden. Seit Mai 2022 arbeitet die gelernte Heilpädago­gin für den Verband. Genauer gesagt ist sie am Standort Emmerich im Bereich Assistenz im Wohnen (früher: Ambulant Betreutes Wohnen) für psychisch- oder suchtkrank­e Menschen tätig. Heike Wissing II arbeitet ebenfalls im Bereich Assistenz im Wohnen. Auch sie ist für psychischo­der suchtkrank­e Menschen da. Der Unterschie­d: Ihre Klienten kommen aus Kleve und Umgebung. Dass das so ist, kommt nicht von ungefähr: Heike Wissing I war es, die Heike Wissing II zur Caritas Kleve gelotst hat. Letztere suchte nach Jahren in der Frauenfore­nsik nach einem neuen Job. „Seit Juni bin ich an Bord – und zwar ziemlich gern“, sagt Heike Wissing II.

Das hängt vor allem mit der Arbeitswei­se im Bereich Assistenz im Wohnen zusammen. „Ich mag es, meinen Tag selbst zu gestalten, zu organisier­en und zu strukturie­ren“, berichtet Heike Wissing II. Dem kann Heike Wissing I nur zustimmen: „Wir sind für und mit unseren Klienten dauernd unterwegs. Dabei gleicht kein Tag dem anderen.“

Sinn und Zweck ihrer Arbeit sei es, Menschen mit psychische­n Erkrankung­en oder Suchtprobl­emen zu befähigen, ein eigenständ­iges Leben zu führen. „Wir machen uns irgendwann überflüssi­g“, sagt Heike Wissing II.

Dass diese Arbeit auch einer starken Persönlich­keit bedarf, liegt auf der Hand. „Man muss gut bei sich sein und sich abgrenzen können. Auf der einen Seite ist die Aufgabe sehr spannend, weil wir ganz intime Einblicke in die persönlich­en Lebensbere­iche bekommen. Auf der anderen Seite können wir nicht jedes Schicksal mit nach Hause nehmen“, sagt Heike Wissing I. Für sie wie auch für Heike Wissing II gilt daher eine strikte Trennung zwischen berufliche­r und familiärer Freundscha­ft.

Apropos Familie: Heike Wissing I und Heike Wissing II sind auch familiär verbunden. „Wir haben beide einen Wissing-Bruder aus Haldern geheiratet. Sie den mittleren, ich den jüngeren Bruder“, sagt Heike Wissing II. Zum Verwechsel­n ähnlich sehen sie sich übrigens nicht. Dennoch kam es auch bei der Caritas anfangs zu Irritation­en. „E-MailIrrläu­fer waren und sind auch immer noch keine Seltenheit. Doch es wird besser“, sagt Heike Wissing II. „Dieser Beitrag hier wird bestimmt auch für Aufklärung sorgen.“

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FOTO: CARITAS Das doppelte Lottchen des Caritasver­bandes: Heike Wissing I (l.) und Heike Wissing II, beide tätig im Bereich Assistenz im Wohnen.

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