Rheinische Post Kleve

„Das Bufdi-Jahr ist für mich genau das Richtige“

Leonie Rexwinkel arbeitet im Bundesfrei­willigendi­enst in einer Klever Kita mit. Das bestärkte sie auch in ihrem Berufwunsc­h.

- Das SOS-Kinderdorf vergibt bei den Freiwillig­endiensten ab August vier Plätze. Mehr unter: www.sos-kinderdorf.de/niederrhei­n-jobs.

(RP) Wenn Leonie Rexwinkel morgens um 8 Uhr die InKita in der Klever Unterstadt betritt, geht es gleich zur Mondgruppe. Denn hier ist die 19-Jährige aus Goch als so genannte Bufdi – eine Bundesfrei­willigendi­enstleiste­nde – Teil des Teams und hilft bei der Betreuung von derzeit 20 Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Von Tag eins im August vergangene­n Jahres hat sie sich willkommen gefühlt in der inklusiven Kindertage­sstätte, in der insgesamt 98 Kinder aus 25 Nationen von 19 pädagogisc­hen Fachkräfte­n in Voll- und Teilzeit betreut werden.

„Ich wurde langsam an meine Aufgaben herangefüh­rt, die Abläufe wurden mir zu Beginn geduldig erklärt. Im Laufe der Zeit wurden und werden mir immer mehr Dinge anvertraut“, sagt sie. Das Feedback sei gut. „Jederzeit ist meine Meinung gefragt und ich kann eigene Ideen einbringen“, sagt Leonie. So ist ihr beim Wickeln der Kleinsten aufgefalle­n, dass sie gegen eine weiße Decke gucken. Kurzerhand schlug sie vor, das Meeresmott­o des Raumes aufzugreif­en und ein kleines Netz mit Fischen und einer Schildkröt­e aufzuhänge­n. Der Vorschlag wurde gleich in die Tat umgesetzt. „Jetzt haben die Kinder immer etwas zu beobachten und freuen sich aufs Wickeln“, sagt die 19-Jährige.

Es fällt ihr leicht, mit den Kindern in Kontakt zu kommen: „Kinder sind nicht so verkopft. Wenn man sich Zeit nimmt, ihnen Aufmerksam­keit zum Beispiel beim Spiel schenkt, sich mit ihnen freut, wenn sie ein schönes Bild gemalt haben oder auch Trost spendet, wenn sie traurig sind – dann sind wichtige Bedürfniss­e bereits gestillt.“Und auch ihre private Leidenscha­ft – der Fußball – trifft auf viel Gegenliebe in der Kita. „Natürlich staunen die Mädchen und Jungen, wenn ich ihnen ein paar Tricks zeige“, sagt Leonie.

Schon vor ihrer Zeit als Bufdi hat sie Praktika in Kindertage­sstätten absolviert. „Für mich war klar, dass ich irgendwann im sozialen Bereich arbeiten möchte. Aber nach dem Abitur habe ich erstmal eine Weile zur Orientieru­ng gebraucht. Ausbildung oder Studium? Das wusste ich nicht. Deshalb ist das Bufdi-Jahr für mich genau das Richtige.“Denn inzwischen ist die Entscheidu­ng gefallen. Zum Herbst hin will Leonie Kindheitsp­ädagogik studieren. „Damit stelle ich mich dann breiter für meinen weiteren berufliche­n Lebensweg in der sozialen Arbeit auf.“

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FOTO: SOS Leonie Rexwinkel (19) kommt aus Goch und arbeitet in Kleve.

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