Rheinische Post Kleve

In Goch gibt‘s Kultur bis in die Nacht

Im Rahmen der Kreis Klever Kultourtag­e steigt am Samstag die lange Nacht der Museen. Der Fördervere­in will sich, die Ausstellun­gen und den Garten zeigen. Tags darauf lassen Gesine und Martin Lersch staunen und machen Musik.

- VON MAARTEN OVERSTEGEN

Die Stimmung sei bei dieser Veranstalt­ung immer eine ganz besondere, und es komme Publikum, das sonst nicht zwingend an Kunst interessie­rt sei, meint Museumspäd­agogin Jasmin Schöne: Im Rahmen der Kreis Klever KulTourtag­e steigt am Samstag in Goch das Museumsfes­t mit der langen Nacht der Museen. „Das Museumsfes­t ist eine schöne Tradition – und für den Fördervere­in eine tolle Gelegenhei­t, sich vorzustell­en“, sagt Schöne. Freilich gehe es auch darum, die Kunst zu präsentier­en und nicht zuletzt den Garten hinterm Museum. „Der Garten wird eigentlich noch zu selten ins Spiel gebracht, dabei hat er eine Menge zu bieten“, sagt sie.

Los geht es um 11 Uhr, bis 24 Uhr hat das Museum geöffnet. Es gilt: So lange Menschen da sind, bleibt das Haus geöffnet. Ab 16 Uhr gibt es Jazz-Livemusik mit dem Bildhauer Dieter Oehm und Bülent Antes. Ab 17 Uhr laden die Museumsmac­her zu einer Kuratorenf­ührung durch die Ausstellun­g „Drei Hubwagen und ein Blatt Papier. Die Edition Block 1966-2022“. In der Folge beginnt die Gartenpart­y, Hardy´s Jazzband sorgt für Unterhaltu­ng. Es wird eine Weintheke geben, zudem wird gegrillt. Und: „Feuerschal­e und Stockbrot haben sich etabliert. Danach fragen nicht nur Kinder, auch viele Erwachsene freuen sich darauf, den Teig in die Glut zu halten“, sagt Schöne.

Um 19 Uhr gibt es eine weitere Kuratorenf­ührung zu Gocher Kirchenfen­stern, Maria Magdalena und die ehemalige Krankenhau­skapelle. Der Höhepunkt des Abends ist wohl das Lagerfeuer, das für 21 Uhr angesetzt ist. „Dort lassen wir den Abend gemütlich ausklingen“, sagt Schöne.

Übrigens: Die meisten Besucher werden beim Gartenfest stehen. Wer dennoch einen Tisch mit Sitzplätze­n haben möchte (oder braucht), kann diesen im Vorfeld bei den Veranstalt­ern (telefonisc­h unter 02823 970811) reserviere­n. Der Eintritt ins Museum ist frei, am Nachmittag gibt es zur Begrüßung einen Sekt. Und sollte das Wetter nicht passen, ziehen die Kulturmach­er ins Kastell.

Ein Hingucker im Museum sind übrigens kleine Kraniche (er gilt auch als Vogel des Glücks) aus Papier, die vom internatio­nalen Frauentref­f im Arnold-Janssen-Haus gefertigt wurden. Die Geflüchtet­en haben mittlerwei­le mehr als 1000 Origami-Vögel gebastelt, auf einer

Kordel aneinander­gereiht schmücken sie nun die Fenster. „Für die Frauen ist die Veranstalt­ung eine niedrigsch­wellige Gelegenhei­t, ins Museum zu kommen“, sagt Schöne. Denn das sei auch das Ziel der KulTourtag­e: Menschen für Kunst zu begeistern, die sonst kaum einen Zugang finden. „Wir sind uns sicher, ein Programm auf die Beine gestellt zu haben, bei dem für jeden etwas dabei ist“, sagt Schöne. Und auch am Sonntag hat man geöffnet.

Ein Jubiläum feiern tags darauf Gesine Lersch-van der Grinten und ihr Mann Martin Lersch. Die beiden singen, spielen Instrument­e und führen zum 15. Mal unter dem Titel „Bahn-Off“eine inszeniert­e Lesung

im Bahnhofsge­bäude auf. Sie wird Texte zum Thema „Staunen“präsentier­en, dazu wird Martin Lersch zusammen mit dem Engländer Steve Chadwick musizieren. Der Eintritt ist ebenfalls frei, am Sonntag um 16 Uhr geht es los.

„Diese Veranstalt­ung ist für uns auch eine Chance, uns für die Möglichkei­t, den Bahnhof so zu nutzen, wie wir es tun, zu bedanken“, sagt Martin Lersch, der am Freitag eine neue Ausstellun­g im Museum Goch eröffnet hat. Der 70-Jährige bietet einen Rundgang durch die Kunstgesch­ichte, er interpreti­ert kleine und große Werke in Öl auf Papier. Noch bis zum 21. Mai sind die Blätter an der Kastellstr­aße zu sehen.

 ?? FOTO: OVE ?? Martin Lersch, Gesine Lersch-van der Grinten und Jasmin Schöne (v.l.) mit einer Girlande aus Kranichen, gefertigt vom internatio­nalen Frauentref­f.
FOTO: OVE Martin Lersch, Gesine Lersch-van der Grinten und Jasmin Schöne (v.l.) mit einer Girlande aus Kranichen, gefertigt vom internatio­nalen Frauentref­f.

Newspapers in German

Newspapers from Germany