Rheinische Post Krefeld Kempen
In Willich sind Kultur-Forscher aktiv
Seit zweieinhalb Jahren nimmt die Robert-Schuman-Europaschule an dem bundesweiten Projekt „Kultur-Forscher“teil. Es eröffnet Schülern eigene Zugänge zu Kunst und Kultur. Jetzt gab es das erste Regionaltreffen an der Willicher Schule.
WILLICH Schon am frühen Morgen klickten die Fotoapparate in der Willicher Robert-Schuman-Europaschule. Dazu bekamen Schulleiterin Ute Will-Nieding und der didaktische Leiter Reinhard Nadler viel Positives für ihre Ergebnisse aus dem Projekt „Kultur-Forscher“zu hören. Mit einem Rundgang durch die Schule startete jetzt das Regionaltreffen des Projektes „KulturForscher“. Zum ersten Mal war die Gesamtschule in Willich Gastgeber für das Treffen der sechs Schulen, die in Nordrhein-Westfalen an dem Projekt teilnehmen.
Das Programm Kultur-Forscher soll zeigen, dass forschendes Lernen nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in Kunst und Kultur gelingt und nicht nur den Unterricht, sondern die gesamte Schule verändern. An dem seit fünf Jahren bestehendem Angebot beteiligt sich die Europaschule in Willich seit zweieinhalb Jahren. „Eine Kollegin einer Krefelder Gesamtschule machte mich damals auf das Angebot aufmerksam“, erzählt Lehrerin Ulrike Brasseler. Sie informierte sich weiter, stellte das Projekt an der Europaschule der Schulleitung und den Kollegen vor und bekam grünes Licht. Die Robert-Schuman-Europaschule bewarb sich und konnte einsteigen. Seitdem sind etliche Kulturprojekte gelaufen, die ohne die Fördergelder nicht hätten stattfinden können, pro Schuljahr immerhin eine Summe von 5000 Euro.
„Wir haben ein Programm unter dem Thema Heimat entwickelt. Mittels sogenannter Meilensteine, die einen Ausblick darauf geben, was man vorhat und einem entsprechenden Finanzierungsplan, haben wir dann Meilenstein um Meilenstein umgesetzt“, berichtet Reinhard Nadler. Dazu gehörten unter anderem ein Kunstprojekt mit der Willicher Künstlerin Beate Krampe und ein Kulturevent mit dem Schauspieler Sven Post. Dabei entstand ein Kafka Abend. Die Schüler texteten und komponierten mit Krefelder Musikprofis einen eigenen Song namens „Mein eigener Held“und nahmen diesen auf. Mit Hilfe der Projektgelder können die Künstler eingeladen werden. Andererseits ist es der Willicher Gesamtschule auch möglich, technische Ausrüs- tung in Form von Kameras, Schneideprogrammen und Mikrofonen anzuschaffen, Dinge, die auch bei anderen Projekten wiederum genutzt werden können.
„Für unsere Schule ist die Teilnahme an den ‘Kultur-Forschern‘ ein großer Baustein. Die Schule öffnet sich nach außen. Wir können neue Iden von Seiten der Künstler aufnehmen, die dann nicht nur in den Projekten, sondern zum Beispiel auch in Literaturkursen umgesetzt werden können“, sagt Nadler. Die Schüler erleben, dass Schule nicht nur vom Leben erzählt, sondern das Leben an die Schule holt. „Es sind Leute, die professionell künstlerisch arbeiten, dadurch entstehen ganz neue Kontakte für alle“, hebt Brasseler hervor.
Bislang hat die Gesamtschule die Fächer Deutsch, Kunst, Musik sowie Darstellen und Gestalten in die „Kultur-Forscher“einbezogen, wobei alle Stufen eingebunden sind. In Planung sind bei den weiteren Projekten, die ein neues Thema erhalten sollen, auch die naturwissenschaftlichen Fächer mit einzubeziehen. Wie das gehen kann, haben andere Schule schon gezeigt. Denn bei den Regionaltreffen tauschen sich die Schulen untereinander aus und geben Erfahrungen weiter. Dazu kommen überregionale Treffen, bei denen alle Schulen, die bundesweit an den „Kultur-Forschern“teilnehmen, zusammenkommen.