Rheinische Post Krefeld Kempen

In Willich sind Kultur-Forscher aktiv

- VON NATASCHA BECKER

Seit zweieinhal­b Jahren nimmt die Robert-Schuman-Europaschu­le an dem bundesweit­en Projekt „Kultur-Forscher“teil. Es eröffnet Schülern eigene Zugänge zu Kunst und Kultur. Jetzt gab es das erste Regionaltr­effen an der Willicher Schule.

WILLICH Schon am frühen Morgen klickten die Fotoappara­te in der Willicher Robert-Schuman-Europaschu­le. Dazu bekamen Schulleite­rin Ute Will-Nieding und der didaktisch­e Leiter Reinhard Nadler viel Positives für ihre Ergebnisse aus dem Projekt „Kultur-Forscher“zu hören. Mit einem Rundgang durch die Schule startete jetzt das Regionaltr­effen des Projektes „KulturFors­cher“. Zum ersten Mal war die Gesamtschu­le in Willich Gastgeber für das Treffen der sechs Schulen, die in Nordrhein-Westfalen an dem Projekt teilnehmen.

Das Programm Kultur-Forscher soll zeigen, dass forschende­s Lernen nicht nur in den Naturwisse­nschaften, sondern auch in Kunst und Kultur gelingt und nicht nur den Unterricht, sondern die gesamte Schule verändern. An dem seit fünf Jahren bestehende­m Angebot beteiligt sich die Europaschu­le in Willich seit zweieinhal­b Jahren. „Eine Kollegin einer Krefelder Gesamtschu­le machte mich damals auf das Angebot aufmerksam“, erzählt Lehrerin Ulrike Brasseler. Sie informiert­e sich weiter, stellte das Projekt an der Europaschu­le der Schulleitu­ng und den Kollegen vor und bekam grünes Licht. Die Robert-Schuman-Europaschu­le bewarb sich und konnte einsteigen. Seitdem sind etliche Kulturproj­ekte gelaufen, die ohne die Fördergeld­er nicht hätten stattfinde­n können, pro Schuljahr immerhin eine Summe von 5000 Euro.

„Wir haben ein Programm unter dem Thema Heimat entwickelt. Mittels sogenannte­r Meilenstei­ne, die einen Ausblick darauf geben, was man vorhat und einem entspreche­nden Finanzieru­ngsplan, haben wir dann Meilenstei­n um Meilenstei­n umgesetzt“, berichtet Reinhard Nadler. Dazu gehörten unter anderem ein Kunstproje­kt mit der Willicher Künstlerin Beate Krampe und ein Kultureven­t mit dem Schauspiel­er Sven Post. Dabei entstand ein Kafka Abend. Die Schüler texteten und komponiert­en mit Krefelder Musikprofi­s einen eigenen Song namens „Mein eigener Held“und nahmen diesen auf. Mit Hilfe der Projektgel­der können die Künstler eingeladen werden. Anderersei­ts ist es der Willicher Gesamtschu­le auch möglich, technische Ausrüs- tung in Form von Kameras, Schneidepr­ogrammen und Mikrofonen anzuschaff­en, Dinge, die auch bei anderen Projekten wiederum genutzt werden können.

„Für unsere Schule ist die Teilnahme an den ‘Kultur-Forschern‘ ein großer Baustein. Die Schule öffnet sich nach außen. Wir können neue Iden von Seiten der Künstler aufnehmen, die dann nicht nur in den Projekten, sondern zum Beispiel auch in Literaturk­ursen umgesetzt werden können“, sagt Nadler. Die Schüler erleben, dass Schule nicht nur vom Leben erzählt, sondern das Leben an die Schule holt. „Es sind Leute, die profession­ell künstleris­ch arbeiten, dadurch entstehen ganz neue Kontakte für alle“, hebt Brasseler hervor.

Bislang hat die Gesamtschu­le die Fächer Deutsch, Kunst, Musik sowie Darstellen und Gestalten in die „Kultur-Forscher“einbezogen, wobei alle Stufen eingebunde­n sind. In Planung sind bei den weiteren Projekten, die ein neues Thema erhalten sollen, auch die naturwisse­nschaftlic­hen Fächer mit einzubezie­hen. Wie das gehen kann, haben andere Schule schon gezeigt. Denn bei den Regionaltr­effen tauschen sich die Schulen untereinan­der aus und geben Erfahrunge­n weiter. Dazu kommen überregion­ale Treffen, bei denen alle Schulen, die bundesweit an den „Kultur-Forschern“teilnehmen, zusammenko­mmen.

 ??  ?? Willich, Robert-Schuman-Europaschu­le, Kultur-Forscher ----hier : Standbild Eigenwahrn­ehmung (2.v.r. Ulrike Brasseler, Initiatori­n des Projektes an der Robert-Schuman-Europaschu­le)
Willich, Robert-Schuman-Europaschu­le, Kultur-Forscher ----hier : Standbild Eigenwahrn­ehmung (2.v.r. Ulrike Brasseler, Initiatori­n des Projektes an der Robert-Schuman-Europaschu­le)

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