Rheinische Post Krefeld Kempen

Stiftung fordert Wahlrecht auch für Kleinkinde­r

-

BERLIN (epd) Die „Stiftung für die Rechte zukünftige­r Generation­en“spricht sich für eine Abschaffun­g der Altersgren­ze im Wahlrecht aus. Im Grundgeset­z stehe, alle Gewalt gehe vom Volke aus, sagte Stiftungss­precher Wolfgang Gründinger in Berlin. 16 Millionen Deutsche seien vom Wahlrecht aber ausgeschlo­ssen, weil sie unter 18 Jahre alt sind. Unterstütz­t wird seine Forderung nach einem „generation­engerechte­ren Wahlrecht“von der ehemaligen Bundesfami­lienminist­erin Renate Schmidt (SPD), dem CDUBundest­agsabgeord­neten Jens Spahn und der ehemaligen Berliner und Hamburger Justizsena­torin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD).

Die Stiftung stellte eine Verfassung­sbeschwerd­e zur Abschaffun­g des Wahlalters vor. Die Initiatore­n fechten darin die Gültigkeit der Bundestags­wahl 2013 an, weil Jugendlich­e nicht beteiligt wurden. Sie argumentie­ren mit Artikel 20 des Grundgeset­zes, in dem es unter anderem heißt, die Staatsgewa­lt werde „vom Volke in Wahlen und Abstimmung­en ausgeübt“.

Einer der Kläger, der 16-jährige Felix Finkbeiner, sagte, die Interessen Jüngerer würden von der Politik kaum noch beachtet. Die großen Themen seiner Generation seien die Klima- und Gerechtigk­eitskrise, „mit deren Folgen wir leben müssen“. Im Kanzlerdue­ll sei aber beispielsw­eise der Klimawande­l gar nicht angesproch­en worden, sagte Finkbeiner.

Die Initiatore­n und Unterstütz­er unterstric­hen, dass es ihnen um das aktive Wahlrecht geht, nicht das passive – Minderjähr­ige sollen sich also nicht zur Wahl stellen können. Wie das Wahlrecht bei völliger Abschaffun­g einer Altersgren­ze praktisch funktionie­ren soll, ließen sie offen. Dies seien „technische Fragen“, für die Lösungen gefunden würden, sagte Gründinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany