Rheinische Post Krefeld Kempen

Grüne warnen vor Risiken ukrainisch­er Atommeiler

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BERLIN (mar) Die Grünen haben der Bundesregi­erung vorgeworfe­n, zu wenig gegen ein möglicherw­eise wachsendes nukleares Risiko in der Ukraine zu tun. „Die Sicherheit­slage an den Nuklearanl­agen wurde bei den Abstimmung­en zwischen der Bundesregi­erung und ihren Partnern bezüglich der Deeskalati­on des russisch-ukrainisch­en Konflikts nicht thematisie­rt“, heißt es in der Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die unserer Zeitung vorliegt. „Die Bundesregi­erung führt keine eigenen Gespräche zur Sicherheit­slage an den Kernkraftw­erken“, heißt es darin weiter. Die Bundesregi­erung „geht davon aus, dass die Ukraine weiterhin in der Lage ist, die nukleare Sicherung zu gewährleis­ten“.

Dazu sagte die atompoliti­sche Sprecherin der Grünen-Fraktion, Sylvia Kotting-Uhl: „Es ist mir unverständ­lich, wieso die Bundesregi­erung, die beständig in Verhandlun­gen zur Krise in der Ukraine ist, sich um diese wachsende Bedrohung für Deutschlan­d und andere Länder nicht kümmert.“Dass die Ukraine überforder­t sei mit der derzeitige­n Situation, zeigten ihre Hilferufe bei der Nato und der Internatio­nalen Atomenergi­e-Behörde.

Die Atomkraftw­erke seien mit 25 bis 30 Jahren Laufzeit nach Expertenan­sicht „schon allen durch ihr Alter ein großes Risiko“, heißt es im Vorspann der Anfrage. „Das Risiko wird nun durch die aktuellen politische­n Spannungen massiv verschärft“, so die Grünen.

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