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Microsoft will tausende Arbeitsplätze abbauen
Der Konzern will nach der Nokia-Übernahme tausende Jobs streichen, auch Deutschland könnte betroffen sein.
REDMOND (dpa/angr) Microsoft plant laut einem Medienbericht nach der Übernahme des HandyGeschäfts von Nokia den größten Jobabbau seit fünf Jahren. Ziel sei unter anderem, die Nokia-Sparte zu integrieren und dabei Doppelungen zu vermeiden, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und verwies auf mit den Plänen vertraute Personen. Die Stellenstreichungen könnten den Abbau von 5800 Arbeitsplätzen im Jahr 2009 übertreffen, hieß es. An Details werde noch gearbeitet, die Maßnah- men könnten aber noch kommende Woche angekündigt werden. Ob auch Arbeitsplättze in Deutschland betroffen sind, ist noch offen. Microsoft Deutschland wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.
In Deutschland beschäftigt der Windows-Konzern rund 2700 Mitarbeiter. Damit ist die Microsoft Deutschland GmbH die zweitgrößte Tochtergesellschaft im Gesamtkonzern. Die Zentrale ist in Unterschleißheim bei München, dazu gibt es bundesweit sechs Geschäfts- stellen und das Forschungszentrum „Advanced Techonology Labs Europe“in Aachen.
Der neue Microsoft-Chef Satya Nadella hatte in einer öffentlichen E-Mail an die Mitarbeiter den Strategiewechsel hin zu Online-Diensten bekräftigt und angedeutet, dass damit auch strukturelle Veränderungen einhergehen werden. Am 22. Juli legt Microsoft Quartalszahlen vor, spätestens dann wird die Frage wieder aufkommen. Der Windows-Konzern übernahm beim Kauf des Nokia-Handygeschäfts auch rund 30 000 Mitarbeiter und hat jetzt über 127 000 Beschäftigte – wesentlich mehr als die größten Konkurrenten Apple und Google.
Nadellas Vorgänger Steve Ballmer hatte den insgesamt über fünf Milliarden Dollar teuren Nokia-Deal vor fast einem Jahr eingefädelt. Es dauerte Monate, bis die nötigen Behörden-Freigaben erteilt wurden. Zugleich trennte sich Nadella in seinem Strategie-Manifest von Ballmers Diktion, Microsoft sei ein „Anbieter von Geräten und Diensten“. Es ist bisher unklar, welchen Stel- lenwert die Produktion eigener Smartphones hat.
Microsoft macht nach wie vor einen Großteil seiner Milliardengewinne in der PC-Welt mit dem Betriebssystem Windows und den Office-Büroprogrammen. Das große Wachstum gibt es aber im Geschäft mit Smartphones und Tablets, in dem Microsoft trotz jahrelanger Anstrengungen bisher nur kleine Marktanteile hat. Nadella will das Unternehmen zu einem Anbieter von Diensten machen, die auf allen Plattformen verfügbar sind.