Rheinische Post Krefeld Kempen
Baumschäden nach Sturm: Stadt will 580000 Euro aus Landesfonds
(sep) Die Stadt hat sich um Gelder aus dem „Ela-Hilfsfond“des Landes NRW beworben. Sie hat dazu Schäden in Höhe von 580 000 Euro geltend gemacht. Darin sind knapp 100 000 Euro für den Ersatz von 70 gefallenen Bäumen und alle Kosten für die Arbeiten zum Aufräumen, Beseitigung von Infrastrukturschäden sowie der Gefahrenabwehr enthalten. Pro neuen Baum hat die Verwaltung einen Wert von 1380 Euro veranschlagt. Die Prüfung der Nachpflanzungen ist noch nicht abgeschlossen, angestrebt wird aber nach Möglichkeit, Bäume von etwa fünf Metern Höhe und einem Stammumfang von 20 bis 25 Zentimetern zu pflanzen. Die Nachpflanzungen sind ab Spätherbst vorgesehen. In Krefeld waren 100 Bäume dem Sturm zum Opfer gefallen. Pechschwarze dunkle Wolken über dem Rheinhafen sorgten gestern bei den Menschen in Gellep-Stratum, Linn und Uerdingen für ungute Erinnerungen. Nur wenige Meter entfernt von der Stelle, wo vor knapp zwei Jahren auf dem Gelände des Düngemittelherstellers Compo ein Großbrand ausgebrochen war, musste die Krefelder Berufsfeuerwehr gestern mit 90 Mann erneut tätig werden. Um 14.56 hatte die Firmenleitung die Einsatzkräfte alarmiert, weil der Dachstuhl einer fünfgeschossigen Flüssigdüngeranlage auf einer Fläche von 400 Quadratmetern brannte.
„Die Flammen konnten über mehrere Drehleitern schnell gelöscht werden“, sagte Sprecher Kai Günther am Einsatzort. Schwieriger gestaltete sich die Bekämpfung des Feuers in den Rohren der Abgaswaschanlage. Nach dem Abschiebern der Versorgungsleitungen für die Anlagen brannten Reststoffe und Gase im Innern und sorgten nicht nur für meterhohe Flammen, die immer wieder aus dem Schornstein schlugen, sondern auch für den dunklen Rauch. „Der Brandherd liegt innerhalb der Rohre“, berichtete Günther, um die Schwierigkeit des Einsatzes herauszustreichen.
Nach etwa eineinhalb Stunden hatten die beiden Wachen der Krefelder Berufsfeuerwehr, die während des Einsatzes von einem Hubschrauber sowie Experten der Bezirksregierung Düsseldorf für Katastrophen- und für Strahlenschutz unterstützt wurden, die Folgebrände durch die erhitzte Abgasleitung unter Kontrolle. Die Kühlung der Leitung musste noch mehrere Stunden fortgesetzt werden. Während des Einsatzes übernahmen die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren den Brandschutz für Krefeld.
Dass die Erinnerungen an den September 2012, als eine riesige Halle aus Holz mit 33000 Tonnen Kunstdünger bei Compo in Brand geraten war, nicht nur bei den Anwohnern sofort präsent waren, sondern auch bei den Verantwortlichen der Firma, zeigt deren nervöse Reaktion. Pressevertreter wurden mit Hilfe der Polizei an ihrer Arbeit gehindert und des Geländes verwiesen. „Wenn die Firma von ihrem Hausrecht Gebrauch macht, müs-