Rheinische Post Krefeld Kempen

GASTBEITRA­G

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Bert Koenders, Außenminis­ter der Niederland­e, und sein deutscher Amtskolleg­e Frank-Walter Steinmeier schreiben, warum den gemeinsame­n Bemühungen ihrer beiden Länder für den Aufbauproz­ess in Mali so große Bedeutung zukommt.

sche Truppen die militärisc­he Aufklärung für die UN-Mission weiter ausbauen und optimieren.

Die mehr als 10.000 Soldaten aus über 50 Ländern bei MINUSMA sollen den Friedenspr­ozess voranbring­en. So ist es im Juni 2015 gelungen, ein Friedensab­kommen zwischen der Regierung und den Rebellengr­uppen zu schließen. MINUSMA unterstütz­t nun die Umsetzung der Vereinbaru­ngen. Die Dezentrali­sierung der Macht, die Wiedereing­liederung der Rebellen in die Armee und die wirtschaft­liche Entwicklun­g im Norden Malis sollen sichergest­ellt werden. Ziel der Mission ist, Mali so stabilisie­ren zu helfen, dass das Land seinen Bürgern Zukunftspe­rspektiven bieten kann.

Deutschlan­d und die Niederland­e stellen den Vereinten Nationen dafür hochqualif­izierte Soldatinne­n und Soldaten und modernste Technologi­en zur Verfügung. Der Schlüssel zu einem prosperier­enden Mali aber liegt in den Händen der Malier selbst. Sie haben wichtige Schritte in die richtige Richtung unternomme­n. Die Bevölkerun­g merkt aber bislang noch zu wenig von den Anstrengun­gen ihrer Regierung für die Entwicklun­g des Nordens.

Wichtig sind Fortschrit­te bei der Dezentrali­sierung des Landes. Die Bürger müssen besser in der Lage sein, ihre lokalen Angelegenh­eiten selbst zu regeln. Die Befriedigu­ng der Grundbedür­fnisse wie Sicherheit, Bildung und Stromverso­rgung, müssen gewährleis­tet werden. Ebenso muss die Bevölkerun­g die Möglichkei­t haben, selbst Einkommen zu erwirtscha­ften. Mit den Vereinten Nationen, der EU und durch enge bilaterale Kontakte arbeiten wir daran, dass hier entscheide­nde Fortschrit­te gemacht werden.

Deutschlan­d und die Niederland­e üben in der kommenden Zeit in Mali den Schultersc­hluss für eine stabile Sahelzone. Außenpolit­ik ist mehr als nur Nachbarsch­aftspoliti­k. Für uns zählt, was bei den Nachbarn unserer Nachbarn geschieht.

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