Rheinische Post Krefeld Kempen

Auffahrt Münchheide: Ausbau 2018?

- VON MARC SCHÜTZ UND JAN SCHNETTLER

Während sich CDU-Politiker dafür einsetzen, dass der sechsspuri­ge Ausbau von A 44 und A52 eine höhere Priorität bekommt, gab es gestern gute Nachrichte­n für Willicher Pendler: Die Auffahrten zur A 44 werden wohl ausgebaut.

WILLICH Werden die Autobahnen 44 zwischen den Kreuzen Neersen und Meerbusch, die 52 zwischen den Kreuzen Mönchengla­dbach und Neersen sowie die 61 zwischen Nordpark und Wanlo sechsspuri­g ausgebaut? Im von Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) vor wenigen Wochen vorgestell­ten Bundesverk­ehrswegepl­an sind diese Projekte zwar enthalten – doch eher unter „ferner liefen“. Dafür, dass sie in der Prioritäte­nliste deutlich nach oben rutschen, setzen sich unter anderem die CDUBundest­agsabgeord­neten Uwe Schummer (Kreis Viersen) und Dr. Günter Krings (Mönchengla­dbach) ein – und hatten jetzt zu einem Presseterm­in auf den Rasthof Cloerbruch-Nord eingeladen, um zu erzählen, wie sie den Verkehrsmi­nister von der Wichtigkei­t der Projekte überzeugen wollen.

Unterdesse­n flatterte gestern eine Pressemitt­eilung von IHK und Stadt Willich hinein, die viele Willicher Autofahrer, die die A 44 nutzen, noch mehr interessie­ren dürfte: „Das Verkehrsmi­nisterium des Landes hat uns signalisie­rt, dass noch in diesem Jahr das Planfestst­ellungsver­fahren zum Ausbau der Zu- und Abfahrt auf die Autobahn eingeleite­t werden soll“, berichtet Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n. Und Willichs Bürgermeis­ter Josef Heyes ergänzt: „2018 könnte dann mit dem Bau begonnen werden.“

Die IHK und die Stadt Willich hatten sich in der Vergangenh­eit wiederholt für einen Ausbau der Anschlusss­telle eingesetzt. „Besonders die Unterfahru­ng der A 44 auf der L 26 hat sich zu einem Flaschenha­ls entwickelt, der morgens und abends zu Staus und Behinderun­gen führt“, erklärt Steinmetz. „Deshalb haben die IHK und wir in den vergangene­n Monaten noch einmal große Anstrengun­gen unternomme­n, um zu einer Lösung zu kommen“, so Heyes. Bei ihren jüngsten Gesprächen im NRW-Verkehrsmi­nisterium sei ihnen nun zugesicher­t worden, dass mit dem seit zehn Jahren erwarteten Ausbau nun endlich begonnen werden kann.

Eigentlich hätten schon Ende 2014 der Bau einer neuen A-44-Brücke und der Ausbau der darunter liegenden Straße beginnen sollen. Das hatte sich aber im Sommer 2014 zerschlage­n: Bezirksreg­ierung und Landesbetr­ieb Straßen NRW halten es für notwendig, ein vollständi­ges und lange dauerndes Planfestst­ellungsver­fahren durchzufüh­ren, um Rechtssich­erheit gegen Klagen zu haben, hieß es. Die Vorfreude auf die großzügige­ren Autobahnau­ffahrten dürften allerdings die damit verbundene­n Bauarbeite­n trüben, die sicher nicht bloß einige Wochen dauern werden und für zusätzlich­es Chaos sorgen dürften. Doch das lässt sich nicht vermeiden, wenn man eine dauerhafte Entlastung erreichen möchte.

Zurück zum Ausbau von A 44 und A 52: Hier verspricht man sich vom Zusammensc­hluss der Bundestags­abgeordnet­en Schummer, Krings und Ansgar Heveling (Rhein-Kreis Neuss) besondere Durchschla­gskraft, um das Blatt noch zu wenden. „Wir sind guten Mutes, dass sich auch durch die Bürgerbete­iligung bis Mai noch etwas bewegen lässt“, sagt Schummer. „Das Hauptprobl­em ist, dass das Land seine Planungsha­usaufgaben nicht gemacht hat.“Es gebe lediglich Vorarbeite­n, aber kein Planungsre­cht, Bayern etwa sei mit seiner Vorratspla­nung besser aufgestell­t. Allein die ausreichen­de Anbindung von Gewerbegeb­ieten wie Münchheide und Nordpark (Gladbach) mache den sechsspuri­gen Ausbau erforderli­ch. Auch über die Grenze hinweg wolle man bestehende Kontakte nutzen, um den Druck zu erhöhen, so Krings. „Die Niederländ­er als Logistikna­tion wären ganz sicher für einen sechsspuri­gen Ausbau von A 52 und A 61.“Als erste kurzfristi­ge Maßnahme sei es sinnvoll, den A-52Standstr­eifen freizugebe­n – zu Stoßzeiten, wie auf der A 57 vor Köln. „Wir gehen davon aus, dass der Untergrund das erlaubt“, so Krings. „Denn der Ausbau der A 52 ist noch ein Stück dringliche­r als der der 61.“

 ?? RP-ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER ?? Nicht immer ist es hier so ruhig: Vor allem zur Feierabend­zeit stauen sich die Autos in Münchheide an den Auffahrten zur A 44. Im übernächst­en Jahr könnte mit den Arbeiten zur Verlängeru­ng begonnnen werden.
RP-ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER Nicht immer ist es hier so ruhig: Vor allem zur Feierabend­zeit stauen sich die Autos in Münchheide an den Auffahrten zur A 44. Im übernächst­en Jahr könnte mit den Arbeiten zur Verlängeru­ng begonnnen werden.

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