Rheinische Post Krefeld Kempen
Kalenderblatt 21. April 1997
Gene Roddenberry erschuf als Erfinder von „Star Trek“ein ganzes Universum, in dem die Menschen als meist friedliche Entdecker zu den Sternen reisen. Man kann dem Film- und Fernsehproduzenten also eine ganz besondere Beziehung zum Weltraum nachsagen. 1991 starb Roddenberry, und am 21. April 1997 trat ein kleiner Teil seiner Asche eine ganz besondere letzte Reise an: Roddenberry war einer von 24 Verstorbenen, die bei der ersten Weltraumbestattung der Geschichte ihre letzte Ruhe im All fanden. Ein Unternehmen aus Texas bietet die extravagante Bestattung an. Mehrfach gingen seitdem Flüge in Richtung Weltraum. Rund 900 Menschen wurden in den vergangenen Jahren im All bestattet. Die Kosten dafür können ganz unterschiedlich sein. Etwas mehr als 10.000 Dollar zahlen diejenigen, die einen sehr kleinen Teil ihrer Asche „nur“in eine nahe Erdumlaufbahn befördern lassen – und dann auch damit einverstanden sind, dass die Mini-Urne nach kurzer Zeit wieder verglüht, damit sie nicht etwa mit Satelliten kollidieren kann. Wer in die endlose Weite des Weltraums oder etwa auf den Mond geschickt werden möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen: Das kostet bis zu 25.000 Euro. Ganz kommt allerdings niemand um eine herkömmliche Bestattung herum: Maximal werden sieben Gramm pro Kunde ins All befördert – mehr ist aufgrund des hohen Transportpreises nicht sinnvoll.