Rheinische Post Krefeld Kempen
Durchbruch in Fischeln: Schützenfest auf dem Marienplatz ist gerettet
Es gibt offenbar eine Einigung zwischen Stadt, Feuerwehr, Schützen und Vereinen in Fischeln über die Nutzung des Marienplatzes für Volksfeste, darunter das Schützenfest. Wie berichtet, gibt es Pläne, den Bunker umzubauen und dort Wohnungen und Büros einzurichten. Die Fischelner Schützen knüpfen daran die massive Sorge, dass dann weitere Lärm- und Brandschutzauflagen die Durchführung des Schützenfestes auf dem Marienplatz unmöglich machen könnten.
Wie Grünen-Ratsfrau Anja Cäsar auf Anfrage mitteilte, hat nun ein Runder Tisch mit allen Verantwortlichen ergeben, dass das Schützenzelt auch nach Anlage der Wohnungen dort aufgestellt werden kann. Demnach habe die Feuerwehr einem Brandschutzkonzept zugestimmt; auch würden keine neuen immissionsschutzrechtlichen Probleme geschaffen werden, so dass dort das Schützenfest wohl im Wesentlichen stattfinden kann wie bisher. Dem Vernehmen nach muss eventuell das Zelt etwas versetzt werden und etwas schmaler werden; Details sollen bei neuen Vermessungen noch ermittelt werden. Im Grundsatz aber haben die Schützen grünes Licht erhalten, den Marienplatz weiter zu nutzen.
Die Grünen-Politikerin begrüßt die Entwicklung: „Ich freue mich darüber, dass es zu einem Gespräch zwischen den beteiligten Vereinen, den Unternehmern, der Politik, der Verwaltung und der Feuerwehr gekommen ist, bei dem die sachliche Auseinandersetzung über die Problemstellung der Bunkerbebauung vorherrschte.“Nun sei klar, dass das wichtige Brauchtum und die Entwicklung des Fischelner Zentrums sich nicht ausschlössen. „Ein Schüt- zenfest, eine Kirmes und ein Martinsfeuer – alle sind auch mit der Aufwertung des Bunkers zu barrierearmen Wohnungen möglich.“
Cäsar betonte erneut die städtebaulichen Chancen der BunkerNeubaupläne. Der Spielplatz dort soll aufgewertet und besser erreichbar werden, Fischeln erhalte hochwertige Bebauung, und es gebe nun eine Chance, „im Rahmen der Baumaßnahme vielleicht endlich die hässlichen Container vor dem Bunker in die Erde zu versenken“.
Nach Bekanntwerden der Baupläne hatte es massive Proteste der Schützen dagegen gegeben. Sie haben sogar einen Protestmarsch mit 200 Teilnehmern vom Marienplatz zum Fischelner Rathaus veranstaltet, den die Bürger-Schützen-Gesellschaft Fischeln und die eigens gegründete Interessengemeinschaft (IG) „Rettet das Brauchtum“organisiert hatte.