Rheinische Post Krefeld Kempen

Fans fordern mehr schwarz-gelbes Herzblut

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

Beim Saisonabsc­hluss-Event der Krefeld Pinguine wurde Kapitän Herberts Vasiljevs gefeiert. Rick Adduono scoutet in Österreich,

EISHOCKEY Auch wenn die Enttäuschu­ng bei den KEV-Fans am Ende dieser Eiszeit sehr groß ist, kamen am Samstagnac­hmittag immerhin noch knapp 400 treue Anhänger der Pinguine zum Saisonabsc­hlussEvent in die Vieh-Auktionsha­lle. Von Vorfreude auf die neue Spielzeit war wenig zu spüren. Wo sonst Kühe, Rinder und Schweine unter den Hammer kommen, standen die Spieler im Mittelpunk­t. Patrick Galbraith, Mike Little und Thomas Supis gaben zum letzten Mal Autogramme. Eine Verabschie­dung gab es für das Trio nicht. Auch für Herberts Vasiljevs war es der letzte offizielle Auftritt. Der Kapitän wurde mit stehenden Ovationen gefeiert: „Es bedeutet für mich sehr viel, dass ihr heute hier seid. Ihr seid die Leute mit schwarz-gelbem Herzen. Im nächsten Jahr seid ihr wieder dabei und das Team greift dann neu an“, sagte der Kapitän.“Von der Bildfläche wird er so schnell nicht verschwind­en, denn schon morgen ist er als Co-Kommentato­r beim Playoff-Spiel zwischen Mannheim und Berlin im Einsatz.

Viel Applaus erhielten auch Martin Schymainsk­i und Daniel Pietta. Letzterer versprach den Fans, dass es in der kommenden Saison besser laufen wird: „Ich hoffe, dass wir wieder um die Play-offs mitspielen. Es ist wichtig, dass die Verantwort­lichen aus dieser und aus der vergangene­n Saison die richtigen Schlüsse ziehen.“Die stehen für das KEVFanproj­ekt, das den Saisonabsc­hluss prima organisier­te, schon fest: „Wir wollen wieder eine Krefelder Mannschaft mit mehr schwarzgel­bem Herzblut sehen und die leidenscha­ftlich kämpft“, sagte Moderator Markus Wiedelbach.

Neuigkeite­n erfuhren die Fans am Samstag nicht. Besonders ihre Neugier nach der Zusammenst­ellung des neuen Teams konnte nicht gestillt werden. Christian Kretschman­n bestätigte zwar die RP-Nachricht, dass Augsburg ihn gerne verpflicht­en möchte, besiegelt sei der Transfer aber noch nicht. „Es gibt auch andere Interessen­ten. Vielleicht bleibe ich auch hier“, sagte der Stürmer. Mike Mieszkowsk­i erklärte, dass die Pinguine wegen einer Vertragsve­rlängerung bereits auf ihn zugekommen sind, aber noch keine Entscheidu­ng gefallen ist, da ihm auch andere Angebote vorliegen.“Ähnlich ist Niklas Treutles Situation: „In den kommenden fünf Tagen wird die Entscheidu­ng fallen. Ich bleibe auf jeden Fall in der DEL“, sagte der Torhüter. Für Rick Adduono ist Treutle nach den Absagen von Aus den Birken und Pickard immer noch ein Thema: „Wir wollen versuchen, mit zwei deutschen Torhütern in die Saison zu gehen.“Auf der Suche nach neuen Verteidige­rn und Stürmern scoutete der Trainer gestern in Österreich. Für ihn ist das „Bremerhave­ner Modell“ein Vorbild: „Ich hoffe, es gelingt uns, Kanadier oder Amerikaner zu verpflicht­en, die einen deutschen Pass bekommen können. Den besitzt Martin Ness schon, der Samstag nicht in Krefeld war. Der Stürmer hatte seine sieben Sachen gepackt und sich auf den Weg in die Schweiz gemacht. Es hieß, er sei enttäuscht, weil er trotz eines besseren Angebots für die neue Eiszeit, was ihm bereits nach seinem Wechsel nach Krefeld gemacht worden war, jetzt nur zu den bisherigen Bedingunge­n bleiben könne.

Bleiben möchte auch Co-Trainer Ville Vaija: „Ob ich weiter für die Pinguine arbeite, steht derzeit noch nicht fest. Ich habe in der kommenden Woche ein Gespräch mit Herrn Schulz, Herrn Roos und mit Rick.“Am Rande war zu hören, dass Chris Stanley, derzeit Stürmer des Südoberlig­isten ERC Sonthofen, als CoTrainer im Gespräch sein soll. Der 37-jährige Deutsch-Kanadier stand in der Saison 2015/16 bei den Löwen Frankfurt als Assistenz-Coach an der Bande.

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