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Grimme-Preise für Böhmermann und NSU-Trilogie
ESSEN (dpa) Beklemmende Reportagen, anspruchsvolle TV-Filme: Fernsehstoffe von gesellschaftlicher Brisanz zählen zu den großen Gewinnern der diesjährigen GrimmePreise. Welche 15 Produktionen und Einzelleistungen unter den 81 Nominierungen ausgewählt wurden, gab das Grimme-Institut gestern in Essen bekannt.
Die begehrten Preise für Qualitätsfernsehen gehen 2017 unter anderen an die Macher des ersten Teils der ARD-Spielfilm-Triologie „Mitten in Deutschland“über den rechtsterroristischen NSU. Auch die filmische Auseinandersetzung mit der kühl-brutalen Arbeitswelt der Finanzbranche („Dead Man Working“, HR/ARD Degeto) ist der Jury einen der fünf Preise im „Wettbewerb Fiktion“wert.
Mit der Auszeichnung der Mystery-Webserie „Wishlist“von RB, MDR und Funk, der gemeinsamen Jugend-Onlineplattform von ARD und ZDF, zeigt sich die Öffnung des Grimme-Preises für crossmediale Formate: Die bei Youtube zuerst ausgestrahlte Jugendserie über eine Smartphone-App, die Wünsche erfüllt, gewinnt einen von drei Preisen im „Kinder- und Jugendwettbewerb“.
Wie schon im Vorjahr stärkte die Grimme-Jury auch dem TV-Satiriker Jan Böhmermann mit einem Spezialpreis den Rücken: Er und sein Team werden ausgezeichnet für ihre „engagierte Beobachtung und kluge Reflexion des laufenden Fernsehprogramms“.