Rheinische Post Krefeld Kempen
Stadt will ältere Straßen sanieren
Einige Straßen im Wohngebiet Blatendoop am Rande der Kempener Innenstadt sollen in den kommenden Jahren aufwendig saniert werden. Zunächst wird der Abwasserkanal erneuert, dann teilweise die Fahrbahndecke.
KEMPEN Das Thema ist nicht ohne Brisanz. Aber unabhängig von der aktuellen Diskussion über eine mögliche Erhöhung der Anliegerbeiträge zu Straßenbauprojekten will die Stadt Kempen in den kommenden Jahren konsequent marode Abwasserkanäle sanieren und Fahrbahnen mit Rissen und Schlaglöchern erneuern. Während sich der Fokus zuletzt auf die Umgestaltung der Bahnstraße in St. Hubert richtete, hat die städtische Bauverwaltung auch andere Straßen längst im Blick. Das Tiefbauamt lässt seit Längerem die städtischen Abwasserkanäle kontrollieren. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei verständlicherweise auf den Straßen in älteren Wohngebieten, die aus den 1950er-Jahren bis in die Anfänge der 1970er-Jahre stammen.
Im St. Huberter Westen sind die Arbeiten im Bereich von Ostpreußenstraße, Evangelische Kirchstraße, Hunsbrückstraße und Broichweg bereits abgeschlossen. Stadt und Anwohner sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ähnliches gilt für das Wohngebiet Kamperlings-West, wo bisher die Breslauer-, Dresdener- und ein Teilstück der Chemnitzer Straße erneuert worden sind.
Nun ist auch der Bereich zwischen Vorster- und St. Töniser Straße in den Blickpunkt der Planer gerückt. Das Wohngebiet mit dem Blatendoop als Verbindungsstraße und mehreren Stichstraßen wurde untersucht. Während für die beiden Teilbereiche Blatendoop zwischen St.-Peter-Allee und St. Töniser Straße sowie St.-Peter-Allee zwischen Blatendoop und Brahmsweg aus Sicht des Tiefbauamtes kein aktueller Handlungsbedarf besteht, sind im restlichen Bereich des Blatendoop Abwasserkanal und teilweise auch die Fahrbahndecke sanierungsbedürftig. Erneuert werden muss das Kanalsystem neben dem Blatendoop auch in den Seitenstraßen (Amselweg, Drosselweg, Meisenweg, Fasanenweg, Nachtigallenweg und Falkenweg), in Saarstraße und Eupener Straße sowie im Teilstück St.-Peter-Allee zwischen Blatendoop und Saarstraße. Bei der Memelstraße besteht aus Sicht der Tiefbauer zwar ebenfalls Sanierungsbedarf, bei der vergleichsweise geringen Verkehrsbelastung dieser Anwohnerstraße ließe sich die Erneuerung aber gegebenenfalls zeitlich verschieben, so der Technische Beigeordnete der Stadt, Stephan Kahl, Anfang Februar im zuständigen Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kem- pener Stadtrates. Die Stadtwerke Kempen sehen laut Kahl in dem gesamten Wohngebiet für ihre Versorgungsleitungen (Strom, Wasser und Gas) keinen Sanierungsbedarf. Die- se wurden zuletzt Mitte der 1990erJahre erneuert.
Die Stadtverwaltung plant, mit den Bauarbeiten in dem Wohngebiet Blatendoop schrittweise vorzugehen. Der Kanalbau soll im Blatendoop – von Vorster Straße bis St.-Peter-Allee – im kommenden Jahr beginnen. Die gesamte Sanierung in dem Viertel könnte, so die Stadt, im Jahr 2024 abgeschlossen sein.
Die Stadt will die Anlieger frühzeitig über die einzelnen Schritte informieren und Anregungen oder Hinweise für die Planung berücksichtigen. Nach Abschluss der noch anstehenden Vorplanungen sollen die Anlieger schriftlich benachrichtigt werden. Außerdem muss die Politik im zuständigen Ausschuss entsprechende Ausbaubeschlüsse fassen. Darüber hinaus wird es im Vorfeld eine Anliegerversammlung geben.
Weitere Wohngebiete, in denen in den kommenden Jahren Kanal- und Straßenerneuerungen anstehen, sind die Bereich Grüner Weg/Bongert/Bengt, das Stadtviertel Hagelkreuz, das Gebiet zwischen Peschweg und Mülhauser Straße. Langfristig stünden auch die Bereiche Kamperlings-Ost und Wartsbergsiedlung zur Sanierung an.