Rheinische Post Krefeld Kempen
Druck auf Lehrer
Zu „Musiklehrer: Revision gegen Freispruch“(RP vom 27. Februar): Nach dem Freispruch zum Vorwurf der Freiheitsberaubung geht die Staatsanwaltschaft in Revision. Was war passiert? Ein Lehrer hat sich vor eine Tür gestellt, um so das Verlassen einiger Schüler aus dem Klassenraum zu verhindern. Warum tat er das? Welche Gründe hatte er? Allgemein ist bekannt, dass Schüler und deren Eltern immer mehr Druck auf die Lehrerschaft ausüben. Dieser Druck wird durch die Staatsanwaltschaft verstärkt. Die Revision macht die Schüler noch dreister im Umgang mit ihren Erziehern. Zu meiner Zeit, Jahrgang 1932, galt das Sprichwort: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Auch diese kleinen Rebellen werden das früher oder später noch erfahren. Dann tut es aber weh. Ich nehme den Hut ab
vor diesem Lehrer, der nicht kuscht. Alfons Jenniges 40764 Langenfeld Im Artikel „Kraft und Laschet zu blass für die Jecken“(RP vom 27. Februar) heißt es: „Die Landespolitik spielt selbst im Wahljahr keine Rolle im Karneval . . . weil das Thema derzeit niemanden beschäftige . . . die Wahl sei zu uninteressant.“Ist es wirklich das? Oder fehlt es den Karnevalisten, einschließlich Herrn Tilly, einfach nur an Mut? Es gibt durchaus Themen in NRW, die die Bevölkerung interessieren, mit denen man auch beim Karneval punk- ten kann. Da ist zum Beispiel die verfehlte Schulpolitik, die unendliche G8-Geschichte, die Inklusion ohne Plan. Dann gibt es die Wirtschaft in NRW, die immer wieder einen der letzten Plätze in Deutschland einnimmt. Das kann man sehr gut auf Korn nehmen, wenn man Mut hätte. Allerdings kann man damit auch anecken, und das ist eben nicht mehr im Sinn des politischen Karnevals. Stattdessen einfach auf Trump, Erdogan und Putin schimpfen, da liegt man immer richtig. Aber mutig ist das nicht. In diesem Sinn unterscheidet sich eine Stunksitzung auch nicht mehr von einer Prunksitzung. Durch die Bank mutund einfallslos. Volker Jesussek per Mail