Rheinische Post Krefeld Kempen
Wirt sagt wegen Terror-Angst Partyzelt auf der Kirmes ab
DÜSSELDORF (arl/sg) Weil er nicht sicher sein könne, seinen Gästen und Mitarbeitern während der Düsseldorfer Rheinkirmes „Unversehrtheit“garantieren zu können, hat der Wirt und Besitzer der Hausbrauerei „Füchschen“sein traditionelles Partyzelt für das Volksfest gekündigt. Er werde sich zwar die Lust am Feiern nicht nehmen und sich nicht unterkriegen lassen, doch der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt und das Bekanntwerden etlicher vereitelter Terroranschläge hätten zu der Entscheidung geführt, teilte Peter König gestern mit.
Seine Erklärung stieß auf harsche Kritik. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel ( SPD) sprach von einem „verhängnisvollen Signal“, der Vorstand der St. Sebastianus-Schützen, die die „Größte Kirmes am Rhein“veranstalten, nannte die Entscheidung des Wirts „nicht nachzuvollziehen“und warf König vor, der Kirmes und den Schaustellern „potenziell geschadet“zu haben. Auch die Düsseldorfer Schausteller reagierten empört, verwiesen auf das umfassende Si- cherheitskonzept. Die Sicherheitsvorkehrungen waren nach dem Anschlag von Nizza, der vergangenes Jahr während der Eröffnung der Rheinkirmes verübt wurde, nochmals erhöht worden. Die Lage dort sei nicht gefährlicher als an einem Wochenende in der Düsseldorfer Altstadt, in der König sein Lokal betreibt, hieß es. Auch von Königs Wirte-Kollegen und den Karnevalsorganisatoren kam Kritik: Die Absage komme einem „Kniefall vor den Terroristen“gleich.