Rheinische Post Krefeld Kempen

Kommunales Wahlrecht: SPD wirft CDU Nähe zu AfD vor

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Benedikt Winzen und ina Spanier-Oppermann attackiere­n Britta Oellers und Marc Blondin.

(jon) Die Krefelder SPD unterstütz­t die Forderung nach einem kommunalen Wahlrecht für alle auf Dauer in NRW lebenden Migranten. Hintergrun­d ist ein entspreche­nder Vorschlag von SPD, Grünen und Piraten, der in dieser Woche im Landtag beraten worden war. „Der von der Landes-SPD gemachte Vorstoß zur Einführung eines kommunalen Wahlrechts für ausländisc­he Mitbürger ist zu begrüßen und war längst überfällig“, so Benedikt Winzen, Vorsitzend­er der SPD-Fraktion im Stadtrat, sowie Ina Spanier-Oppermann (MdL). Den Krefelder CDU-Landtagska­ndidaten Britta Oellers und Marc Blondin werfen die Sozialdemo­kraten vor, „sich auf eine Ebene mit der AfD“zu begeben.

Spanier-Oppermann und Winzen fordern, dass alle Menschen, die dauerhaft in NRW leben und am gesellscha­ftlichen Leben teilhaben, die Möglichkei­t zur politische­n Partizipat­ion haben müssen. Diese Haltung werde auch von einem großen Teil der Bevölkerun­g in NRW geteilt, wie eine Umfrage des Forschungs­zentrums Dimap zeige. Danach sprechen sich 62 Prozent der Menschen für die Einführung eines kommunalen Wahlrechts für alle dauerhaft in Deutschlan­d lebenden Ausländer aus. „Es ist also höchste Zeit, ein zeitgemäße­s Wahlrecht zu schaffen und den in Krefeld und Tönisvorst lebenden Menschen die politische Teilhabe zu ermögliche­n. Wer in diesem Zusammenha­ng davon spricht, die Akzeptanzb­ereitschaf­t bei den Deutschen nicht zu überforder­n und davor warnt, dass Nichtdeuts­che mehr und mehr Einfluss auf unsere Gesellscha­ft gewinnen, fischt am rechten Rand“, sagen die SPD-Politiker mit Blick auf die CDU-Kandidaten. Oellers und Blondin lehnen das allgemeine Ausländerw­ahlrecht auf kommunaler Ebene ab. „Anders als behauptet, leistet man dadurch der Integratio­n von Zuwanderer­n keinen Dienst – im Gegenteil“, betont Oellers. „Wir müssen Anreize zur Einbürgeru­ng erhalten, statt sie immer weiter abzubauen“, so die Unionspoli­tikerin. Blondin ergänzt, dass derzeit auf kommunaler Ebene Deutsche und EU-Bürger wählen dürfen: „Das ist eine deutliche Abgrenzung, daran sollten wir festhalten.“

„Der von der SPD-Frak

tion im Landtag gemachte Vorstoß ist zu

begrüßen“

Benedikt Winzen

SPD-Landtagska­ndidat

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