Rheinische Post Krefeld Kempen
Baumstümpfe auf dem Markt: Verwaltung sucht Kompromiss
WILLICH Was soll mit den Kugelahorn-Stümpfen passieren, die derzeit auf dem Willicher Marktplatz stehen? Erst nach dem Schützenfest im Juli, wenn die Umgestaltung des Platzes beginnt, werden die letzten Überbleibsel der 20 abgesägten Kugelahornbäume endgültig verschwinden. Über eine „Zwischennutzung“der Stümpfe beraten heute Abend ab 18 Uhr die Politiker im Planungsausschuss (Besprechungszimmer im Technischen Rathaus). Die SPD hatte vorgeschlagen, die Baumstämme zu Stehtischen um- funktionieren, der CDU schwebt ein Kunstprojekt vor. Am Ende wird es aber womöglich auf einen Kompromiss hinauslaufen, denn die Stadtverwaltung sieht bei beiden Varianten Probleme.
„Alle 18 Baumstämme in gestalterisch ansprechende Stehtische umzugestalten, wäre ein zu hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand. Spanplatten zuschneiden und Löcher ausstanzen wäre hier nicht die Lösung. Es müsste eine Ausschreibung erfolgen. Dementsprechend wäre eine direkte Umsetzung für den anstehenden Frühling nicht machbar“, schreibt die Stadtverwal- tung in ihrer Vorlage zur heutigen Sitzung. Die Idee, die Baumstämme künstlerisch zu gestalten, sei hingegen unter dem Aspekt einer Mitmachaktion vielversprechend. Die Künstlergruppe „Art.together“sei, so die Verwaltung, bereit, eine Kunstaktion zu unterstützen. Die darüber hinausgehende Idee der CDU, die gestalteten Baumstümpfe gegen Spende abzugeben, wird aber eher kritisch gesehen: „Die Bäume sind noch ,voll im Saft’ und werden unter Umständen auch wieder ausschlagen.“Eine Spendenaktion komme nur für bleibende Kunstwerke in Betracht, daher sollte eher eine temporäre Kunstaktion im öffentlichen Raum in Betracht gezogen werden.
Der Kompromissvorschlag der Verwaltung sieht so aus: Nach Rücksprache mit der Stadtschmiede könnten die Stehtischplatten genutzt werden, die im Rahmen des Blütenfests auf Straßenpoller gesetzt wurden. Damit könnten durch das vorhandene Material vier bis fünf Stehtische mit wenig finanziellem und zeitlichem Aufwand gut umgesetzt werden. Die restlichen Baumstämme können für ein gemeinschaftliches Kunstprojekt verwendet werden.