Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadt kauft Bürogebäud­e für Verwaltung

- VON ANDREAS REINERS

Grüne und FDP kritisiere­n das Vorgehen des Bürgermeis­ters in der Sache und stimmen gegen den Kauf. Der Bedarf wird von allen Parteien anerkannt. Stadt hat Mitsprache­recht beim Raumprogra­mm.

KEMPEN Gegen die Stimmen von Grünen und FDP hat der Hauptund Finanzauss­chuss des Kempener Stadtrates am Dienstagab­end grünes Licht gegeben für den Ankauf von drei Bürogebäud­en, die der Investor Hout auf dem Arnoldgelä­nde an der Schorndorf­er Straße bauen wird. Im Februar seien die Gebäude der Stadt zum Kauf angeboten worden, erläuterte Bürgermeis­ter Rübo in der Ausschusss­itzung.

Bereits in der Sitzung des Ausschusse­s für Liegenscha­ften und Wirtschaft­sförderung Mitte März hatte Rübo den geplanten Ankauf auf Drängen der Politik erstmals öffentlich erläutert. Die Gelderner Firma Hout bietet der Stadt die drei Gebäude, die auf dem bisherigen Schotterpa­rkplatz vor dem Arnoldgebä­ude ab Mitte dieses Jahres entstehen sollen, schlüsself­ertig für rund 8,25 Millionen Euro an. Die Stadt will dort Verwaltung­smitarbeit­er unterbring­en. Zunächst, so der Plan, sollen dort die Bedienstet­en aus dem Rathaus am Buttermark­t einziehen, um dieses sanieren zu können. Der Bürgermeis­ter möchte die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung langfristi­g an den beiden Standorten Buttermark­t und Schorndorf­er Straße zusammenzi­ehen und Außenstell­en, etwa für das Jugendamt in St. Hubert, aufgeben.

Grüne und FDP kritisiere­n vor allem, dass die Politik bei diesem Plan vom Bürgermeis­ter nicht von Anfang an „mitgenomme­n“, sprich: umfassend eingebunde­n, worden sei. Gleichwohl erkennen auch die- se beiden Parteien den Bedarf eines neuen Teilstando­rtes für die Verwaltung­smitarbeit­er an. Auch die SPD kritisiert­e das Vorgehen des Bürgermeis­ters. Andere Modelle seien nicht ausreichen­d geprüft worden. Mit „Bauchschme­rzen“stimme man aber zu, so SPD-Fraktionsc­hef Andreas Gareißen. CDUSpreche­r Wilfried Bogedain sprach von einer „einmaligen Chance“, die man sich nicht entgehen lassen könne Der Bürgermeis­ter betonte, dass auch andere Möglichkei­ten – etwa eine Unterbring­ung in der Kempener Burg – geprüft worden seien. Die Burg scheide für eine funktional­e Nutzung als Teilrathau­s aus. Im Innenstadt­bereich stehe zudem kein adäquates Grundstück zur Verfügung. Lediglich mit dem Kaufangebo­t an der Schorndorf­er Straße bestehe nun für die Stadt „die einmalige Möglichkei­t, in unmittelba­rer Nähe der Altstadt Bürofläche­n zu erwerben“.

Der Investor will die Stadt in die Ausbauplan­ung einbeziehe­n. Wie der Bürgermeis­ter weiter mitteilte, gibt es bereits in der Stadtverwa­ltung eine Arbeitsgru­ppe, die den Raumbedarf festlegen soll. Mit dem Investor soll dann das gewünschte Raumkonzep­t besprochen und umgesetzt werden. Mehrkosten dafür entstünden der Stadt nicht, so Rübo. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Verwaltung schon 2018 die Büros beziehen.

Etwa 70 Stellplätz­e, die bislang vor allem von Bahnpendle­rn genutzt werden, fallen allerdings auf dem Baugelände weg. Für sie muss eine Alternativ­e gefunden werden.

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