Rheinische Post Krefeld Kempen
KFC gewinnt Spitzenspiel in Unterzahl
Fußball: Spitzenreiter Uerdingen gewann gestern Abend beim Tabellenzweiten Spielvereinigung Schonnebeck mit 1:0. Bereits in der zweiten Minute sah Patrick Ellguth die Rote Karte. Masken-Mann Danny Rankl erzielte den Siegtreffer.
OBERLIGA Zum kaltstellen ist es vielleicht noch etwas zu früh, aber kaufen sollte Mikhail Ponomarev den Krimsekt schon einmal, den er seiner Mannschaft zum Aufstieg in die Regionalliga sicherlich spendieren wird. Denn seit dem gestrigen 1:0 (0:0) bei der Spielvereinigung Essen-Schonnebeck beträgt der Vorsprung der Blau-Roten auf ihren ärgsten Verfolger, eben diese Spielvereinigung aus Schonnebeck acht Punkte. Ein Punktepolster, das für die noch anstehenden zehn Saisonspiele reichen sollte.
Wie erwartet stürmte für den rotgesperrten Johannes Dörfler auf der rechten Seite Aleksandar Pranjes. Ansonsten schenkte Trainer André Pawlak den Akteuren, die am Samstag 2:2 gegen Velbert gespielt hatten, das Vertrauen. Somit also auch Danny Rankl, der seine angebrochene Nase mit einer tief schwarzen Nasenmaske schützte.
Die Partie selbst begann für die Uerdinger denkbar schlecht, denn in der bereits zweiten Spielminute verschätzte sich Innenverteidiger Patrick Ellguth bei einem langen Abschlag. Beim anschließenden Laufduell mit Marc Enger setzte Ellguth seinen Körper ungeschickt ein. Der Essener geriet ins Straucheln und fiel. Da Enger ansonsten alleine auf den Torwart zugelaufen wäre, wertete Schiedsrichter Marcus Wollenweber dies als Vereiteln einer klaren Torchance und schickte Ellguth mit glatt Rot in die Kabine. Für ihn der bereits zweite Platzverweis der laufenden Spielzeit, was zu einer Erhöhung des Strafmaßes führen wird. KFC-Trainer André Pawlak bewertete die Entscheidung des Schiedsrichters übrigens als korrekt und beorderte Tanju Öztürk aus dem Mittelfeld eine Position nach hinten. Trotz dieser nummerischen Überlegenheit erspielte sich Schonnebeck aber kein spielerisches Übergewicht. Das Geschehen spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab, wo sich beide Mannschaften weitgehend neutralisierten. Torchancen ergaben sich allenfalls nach Standardsituationen.
Die erste echte Torchance hatte der Essener Jordi Barrera, der am rechten Pfosten scheiterte (48.). In der 55. Minute schlug dann die Stunde von Rankl, als er einen langen Ball von Pascale Talarski aufnahm und Torwart Andre Bley mit einem Flachschuss keine Chance ließ und zum 0:1 traf. Fortan hörte man nur noch die 700 mitgereisten Uerdinger Fans, die absprachegemäß die Heimtribüne im Stadion am Schetters Busch bevölkerten. Angesichts des Rückstandes agierten die Gastgeber nun offensiver und zwei Glanzparaden von Maurice Schumacher und zahlreiche Uerdinger Abwehrbeine verhinderten den Ausgleich. Dann aber war der Widerstand der Hausherren gebrochen. Der KFC brachte die Partie souverän über die Zeit. Sprechchöre der mitgereisten Fans feierten Ellguth und Rankl. „Nein, noch nicht zum Aufstieg gratulieren, aber auf der Leistung, 88 Minuten in Unterzahl zu spielen, kann man aufbauen“, sagte Pawlak nach dem Sieg.