Rheinische Post Krefeld Kempen
LvD-Gymnasium feiert 150. Geburtstag
Das Luise-von-Duesberg-Gymnasium feierte am Wochenende mit gleich zwei Gala-Abenden sein besonderes Jubiläum. Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige kamen schnell miteinander ins Gespräch.
KEMPEN 150 Jahre, aber kein bisschen leise. Das Luise-von-Duesberg-Gymnasium feierte am Wochenende ausgiebig mit gleich zwei Gala-Abenden sein Jubiläum. Wer die Aula der Schule kennt, war verwundert. Schön gedeckte Tische, sanftes Licht und jede Menge Gäste, die Schulleiter Benedikt Waerder begrüßen musste. Es war eine bunte Mischung, die da zusammen kam: Eltern, Ehemalige, Lehrer aus dem Kollegium. Schnell entspannen sich beim Sektempfang zu Beginn Gespräche, und es gab manch überraschtes Wiedersehen.
Nur kurz ergriff Waerder zu Beginn das Mikrofon zur offiziellen Begrüßung. Er erinnerte an die wechselvolle Namensgeschichte des Gymnasiums. In den 150 Jahren ging dies von höherer Töchterschule über Lyzeum bis eben zum heutigen Namen Luise-von-DuesbergGymnasium. Dieser lange Name wurde schon schnell auf LvD abgekürzt. Und so fand Waerder an diesem Abend eine gute Übersetzung für das Kürzel „L für lauter virtuelle Denker” oder an diesem Abend auch „für lustvolle und laute Musik”, „V für Virtuosität”, wobei er die folgende Musik im Blickwinkel hatte. Und „D für Dinner und Dance”.
Der Abend zeigte, dass er Recht behalten würde. Den Auftakt machten zwei sehr schöne, noch eher ruhige Stücke. Eine Elegie von Gabriel Fauré, gespielt von Dr. Stephan Stein. Dann wurde es schon etwas lebhafter mit der Jazz-Toccata von Manfred Schmitz, gespielt von Elly Viernig an der Querflöte. Dann wurde es voll auf der Bühne. Die große „Voice-Company” der Schule trat auf. Unter Leitung von Stefan Lindner sangen sie ihrer Schule zunächst ein kräftiges „Happy Birthday”. Dann gab es viele schöne Lieder zum Thema „Freiheit” zu hören. Die sehr beschwingte Mischung aus Gospel und Pop gefiel dem Publikum offensichtlich, ebenso wie so schöne Oldies wie „Baby, you can drive my Car” oder „Flying to the Moon”. Der Chor glänzte durch die Solistinnen Lisa Heynen, Miriam Otten, Kim Peschke, Bertha Colom Bildstein, Michelle Cox, Julia Butusow, Johanna Hinckers, Lina Wehling, Caroline DeVos, Sophie Georgiew und Eva Bolender.
Dann ging es mit der Big-Band der Schule weiter. Sie hatte ein stimmiges, teilweise sogar jazziges Programm gewählt. Markus Türk leitet seit einigen Jahren die Gruppe. So gab es eine schöne Einführung mit „Summer Time”. Aber die Schüler hatten sich auch einen launigen neuen Text zum Hit „Haus am See” einfallen lassen. Begleitet von der Bigband hieß es da „Am Ende der Straße steht das LvD”. Und ein paar Seitenhiebe auf fehlende Sanierungen in der Schule hatten die jungen Leute auch noch parat. „Nehmt Kohle in die Hand und macht das Haus fit.”
Danach wurde das Dinner aufgetragen. Hier muss man den jungen Leuten vom Abiturjahrgang wirk- lich Respekt zollen. Sie erwiesen sich als aufmerksame Gastgeber. Das hatten sie schon beim Empfang der Besucher bewiesen. Ein Teil des Erlöses vom Getränkeverkauf durften sie als Zuschuss für ihre Abi-Fete verbuchen. Untermalt wurde das Dinner wiederum von Musikern aus LvD-Reihen mit einer sanften „Lounge-Musik”. Die Kempen Big Band, die der Schule auch schon länger verbunden ist, spielte dann zum Tanz auf. Als deren Sänger dann den Sinatra-Hit „New-York” anstimmte, hielt es viele nicht mehr auf den Stühlen.
Unter den Besuchern war am Freitagabend auch der frühere Direktor Dr. Helmut Grießmann. 1993 wurde er pensioniert, hat lange noch viel an der Schule Anteil genommen, erzählte er. Aber er hat im Laufe der Jahre auch ein wenig Abstand gewonnen. Denn er ist trotz Ruhestand ein viel beschäftigter Mensch. Er betonte, wie schön die Gemeinschaft im Kollegium war. Es gebe viele schöne Erlebnisse, an die er sich erinnere. Aber mit dem ihm eigenen Humor fügte er hinzu, dass es gut sei, wenn man sich nicht an alles erinnere. Gleiches gilt wohl auch für Lehrer im Ruhestand. Denn, die Schreiberin dieses Artikels ist selbst Schülerin des LvD gewesen, sie kam sofort mit ehemaligen Lehrerinnen ins Gespräch. Und eigentlich ging es auch dabei um schöne oder lustige Dinge. Zum Beispiel wollte der Abi-Jahrgang anno 1983 die Schule verschenken, weil er sie ja nicht mehr brauchte.