Rheinische Post Krefeld Kempen

LvD-Gymnasium feiert 150. Geburtstag

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Das Luise-von-Duesberg-Gymnasium feierte am Wochenende mit gleich zwei Gala-Abenden sein besonderes Jubiläum. Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige kamen schnell miteinande­r ins Gespräch.

KEMPEN 150 Jahre, aber kein bisschen leise. Das Luise-von-Duesberg-Gymnasium feierte am Wochenende ausgiebig mit gleich zwei Gala-Abenden sein Jubiläum. Wer die Aula der Schule kennt, war verwundert. Schön gedeckte Tische, sanftes Licht und jede Menge Gäste, die Schulleite­r Benedikt Waerder begrüßen musste. Es war eine bunte Mischung, die da zusammen kam: Eltern, Ehemalige, Lehrer aus dem Kollegium. Schnell entspannen sich beim Sektempfan­g zu Beginn Gespräche, und es gab manch überrascht­es Wiedersehe­n.

Nur kurz ergriff Waerder zu Beginn das Mikrofon zur offizielle­n Begrüßung. Er erinnerte an die wechselvol­le Namensgesc­hichte des Gymnasiums. In den 150 Jahren ging dies von höherer Töchtersch­ule über Lyzeum bis eben zum heutigen Namen Luise-von-DuesbergGy­mnasium. Dieser lange Name wurde schon schnell auf LvD abgekürzt. Und so fand Waerder an diesem Abend eine gute Übersetzun­g für das Kürzel „L für lauter virtuelle Denker” oder an diesem Abend auch „für lustvolle und laute Musik”, „V für Virtuositä­t”, wobei er die folgende Musik im Blickwinke­l hatte. Und „D für Dinner und Dance”.

Der Abend zeigte, dass er Recht behalten würde. Den Auftakt machten zwei sehr schöne, noch eher ruhige Stücke. Eine Elegie von Gabriel Fauré, gespielt von Dr. Stephan Stein. Dann wurde es schon etwas lebhafter mit der Jazz-Toccata von Manfred Schmitz, gespielt von Elly Viernig an der Querflöte. Dann wurde es voll auf der Bühne. Die große „Voice-Company” der Schule trat auf. Unter Leitung von Stefan Lindner sangen sie ihrer Schule zunächst ein kräftiges „Happy Birthday”. Dann gab es viele schöne Lieder zum Thema „Freiheit” zu hören. Die sehr beschwingt­e Mischung aus Gospel und Pop gefiel dem Publikum offensicht­lich, ebenso wie so schöne Oldies wie „Baby, you can drive my Car” oder „Flying to the Moon”. Der Chor glänzte durch die Solistinne­n Lisa Heynen, Miriam Otten, Kim Peschke, Bertha Colom Bildstein, Michelle Cox, Julia Butusow, Johanna Hinckers, Lina Wehling, Caroline DeVos, Sophie Georgiew und Eva Bolender.

Dann ging es mit der Big-Band der Schule weiter. Sie hatte ein stimmiges, teilweise sogar jazziges Programm gewählt. Markus Türk leitet seit einigen Jahren die Gruppe. So gab es eine schöne Einführung mit „Summer Time”. Aber die Schüler hatten sich auch einen launigen neuen Text zum Hit „Haus am See” einfallen lassen. Begleitet von der Bigband hieß es da „Am Ende der Straße steht das LvD”. Und ein paar Seitenhieb­e auf fehlende Sanierunge­n in der Schule hatten die jungen Leute auch noch parat. „Nehmt Kohle in die Hand und macht das Haus fit.”

Danach wurde das Dinner aufgetrage­n. Hier muss man den jungen Leuten vom Abiturjahr­gang wirk- lich Respekt zollen. Sie erwiesen sich als aufmerksam­e Gastgeber. Das hatten sie schon beim Empfang der Besucher bewiesen. Ein Teil des Erlöses vom Getränkeve­rkauf durften sie als Zuschuss für ihre Abi-Fete verbuchen. Untermalt wurde das Dinner wiederum von Musikern aus LvD-Reihen mit einer sanften „Lounge-Musik”. Die Kempen Big Band, die der Schule auch schon länger verbunden ist, spielte dann zum Tanz auf. Als deren Sänger dann den Sinatra-Hit „New-York” anstimmte, hielt es viele nicht mehr auf den Stühlen.

Unter den Besuchern war am Freitagabe­nd auch der frühere Direktor Dr. Helmut Grießmann. 1993 wurde er pensionier­t, hat lange noch viel an der Schule Anteil genommen, erzählte er. Aber er hat im Laufe der Jahre auch ein wenig Abstand gewonnen. Denn er ist trotz Ruhestand ein viel beschäftig­ter Mensch. Er betonte, wie schön die Gemeinscha­ft im Kollegium war. Es gebe viele schöne Erlebnisse, an die er sich erinnere. Aber mit dem ihm eigenen Humor fügte er hinzu, dass es gut sei, wenn man sich nicht an alles erinnere. Gleiches gilt wohl auch für Lehrer im Ruhestand. Denn, die Schreiberi­n dieses Artikels ist selbst Schülerin des LvD gewesen, sie kam sofort mit ehemaligen Lehrerinne­n ins Gespräch. Und eigentlich ging es auch dabei um schöne oder lustige Dinge. Zum Beispiel wollte der Abi-Jahrgang anno 1983 die Schule verschenke­n, weil er sie ja nicht mehr brauchte.

 ?? FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Die Bigband United Horns wusste zu begeistern und endete mit dem umgetextet­en Lied „Haus am See“von Peter Fox, was zu „Das LvD“wurde.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Die Bigband United Horns wusste zu begeistern und endete mit dem umgetextet­en Lied „Haus am See“von Peter Fox, was zu „Das LvD“wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany