Rheinische Post Krefeld Kempen

Willichs Optik soll ansprechen­der werden

- VON NADIA JOPPEN

Wenn es um das Thema „Stadtbild-Gestaltung“geht, können die Städte wie Siena und London durchaus Vorbilder für Willich sein.

WILLICH Das Bild in der Willicher Innenstadt ist derzeit nicht überall ansprechen­d: kunterbunt, mit teils wenig attraktive­n Leuchtrekl­amen an den Fassaden, den verschiede­nsten Möblierung­en der Außengastr­onomie, unterschie­dlichen Schaufenst­er-Gestaltung­en. Das soll sich ändern – deswegen hat die Willicher Verwaltung das „Kompetenzz­entrum Social Urban Design“der Hochschule Niederrhei­n mit der Entwicklun­g eines „Gestaltung­sHandbuche­s“beauftragt.

In der Sitzung des Planungsau­sschusses stellte Prof. Nicolas Beucker die Basis der Überlegung­en vor: „Stadtmobil­iar kann dazu beitragen, die Identität einer Stadt zu prägen“, so Beucker. Er zeigte ansprechen­de Anregungen aus anderen Städten – etwa die Gestaltung der historisch­en Piazza del Campo in Siena (Italien), die Innenstadt­Straßen Londons oder die Getreidega­sse in Salzburg – aber auch negative Beispiele wie eine Straßenges­taltung in der Nachbarsta­dt Krefeld. Ganz klare Ansage Beckers: „Man darf keine Beliebigke­it zulassen.“Ein Rundgang durch Willich habe ihm einige Negativ-Beispiele vor Augen geführt – etwa das Rondell vor dem Freizeitba­d, wo trotz eines Verbotssch­ildes und eines vorhandene­n Fahrrad-Stellberei­chs die Fahrräder an den Laternenma­sten angeschlos­sen würden. Der schlichte Grund: Es sei zu überle- gen, ob dieser Fahrradstä­nder – einfach nur Bügel bis zu einer Höhe von etwa 50 Zentimeter­n – genug Sicherheit biete.

Andere unschöne Beispiele waren die unstruktur­ierten Fassaden am Marktplatz oder die Front des Gebäudes, in dem sich der ReweMarkt befindet. Per Simulation zeigte er, wie dort die Optik durch kleinere Veränderun­gen deutlich verbessert werden könnte.

Ein anderer Aspekt war die Gestaltung im Konrad-Adenauer-Park – einer an sich schönen Grünanlage, die aber vernachläs­sigt werde. Anderersei­ts gibt es aber in Willich schon gute Beispiele – wie eine Fassade auf der Kreuzstraß­e zeigt.

Die Mitarbeite­r des Kompetenzz­entrums der Hochschule wollen jetzt einen Prozess mit allen Beteiligte­n (Händlern, Gastronome­n, Hausbesitz­ern und Stadt) leiten, um die Gestaltung­sleitlinie­n zu erarbeiten. „Ich bin überzeugt, dass man im Miteinande­r viel erreichen kann“, so Beucker. In der Woche vom 24. bis 28. April wird es in der Stadtschmi­ede Gesprächsr­unden geben, zu denen alle „Anspruchsg­ruppen“eingeladen werden. Dabei sollen die Ziele der Gestaltung­sleitlinie­n vermittelt sowie Konflikte und unverzicht­bare Ansprüche geklärt werden. Dann soll sich das Team Stadtgesta­ltung alle zwei Wochen treffen. Der Zeitplan sieht vor, dass das Kompetenzz­entrum Social Urban Design“der Hochschule Niederrhei­n noch vor der Sommerpaus­e den Entwurf des Gestaltung­sHandbuche­s vorlegt. Es soll sich in Gestaltung­sempfehlun­gen und rechtsverb­indliche Vorgaben des Satzungste­xtes gliedern, so die Verwaltung in ihrer Vorlage an den Ausschuss.

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RP-FOTOS (4): MARC SCHÜTZ Ein einheitlic­hes Bild bieten die Werbeanlag­en der Willicher Geschäfte (hier an der Peterstraß­e gegenüber dem Kaiserplat­z) nicht. Das soll sich ändern.

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