Rheinische Post Krefeld Kempen
In Ostafrika herrscht eine humanitäre Katastrophe
Die Bundesbeauftragte für humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler, besuchte Action Medeor.
VORST (hb) In den vergangenen drei Wochen besuchte Stefan Marx, Mitarbeiter von Action Medeor für Afrika, erneut verschiedene Krankenhäuser, Gesundheitsstationen und lokale Hilfsorganisationen im Südsudan. Was er erzählte, ist schockierend. In ganz Ostafrika drohen 20 Millionen Menschen zu verhungern. Besonders schlimm ist die Situation im Südsudan. Dort kommt zur Dürre noch ein Bürgerkrieg hinzu, Tausende Menschen sind auf der Flucht. Am Freitag kam Dr. Bärbel Kofler, die Bundesbeauftragte für humanitäre Hilfe, begleitet vom Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner, zu Besuch und ließ sich durch das Medikamentenlager führen. Wie Udo Schiefner ist Bärbel Kofler seit Juni 2016 Mitglied des Beirates von Action Medeor.
Bärbel Kofler, seit einem Jahr Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Huma- nitäre Hilfe und dabei an das Auswärtige Amt angebunden, ist zutiefst besorgt. Es drohe eine große Hungersnot. Durch die Dürre und den Bürgerkrieg ist die medizinische Versorgung zusammen gebrochen. Action Medeor hat seit 2011 bereits 8,6 Tonnen Medikamente und Hilfsmaterialien in den Südsudan geschickt, auch in diesem Jahr. Aktuell werden wieder neue Kartons für die Region gepackt. Die Hilfsmaßnahmen stehen unter großem Zeitdruck. Von Mai bis Oktober dauert die Regenszeit. Wegen fehlender Infrastruktur sind dann viele Wege unpassierbar. Die Hilfen müssen vor dem Mai bei den Menschen im Südsudan ankommen. Bärbel Kofler zeigte sich nach dem Rundgang durch die Lagerhallen von Action Medeor beeindruckt. Durch die pharmazeutische Ausrichtung habe sie unter den deutschen Hilfswerken eine Alleinstellung.