Rheinische Post Krefeld Kempen

Fischeln zur Pause schon chancenlos

- VON UWE WORRINGER

Fußball: Der VfR kassierte in der ersten Halbzeit fünf Gegentore und unterlag am Ende beim TV Jahn Hiesfeld mit 3:5. Die Krefelder boten nach zuletzt starken Auftritten eine kollektiv sehr schwache Leistung, über die noch zu reden ist..

OBERLIGA Die gestrige Begegnung dürfte ein Nachspiel für die Kicker des VfR Fischeln haben. Denn was die Krefelder bei der 3:5 (1:5)-Niederlage beim TV Jahn Hiesfeld boten, ist mit einem schwachen Auftritt noch höflich umschriebe­n. Vor allem in der ersten Hälfte schlittert­en die Grün-Weißen von einer Peinlichke­it in die nächste und servierten den Gastgebern den wichtigen Sieg auf einem goldenen Tablett. Völlig unverständ­lich nach den guten Leistungen der letzten Wochen. Josef Cherfi merkte man den dicken Hals an. Im offizielle­n Statement hielt der VfR-Coach aber zurück: „Das war unsere schlechtes­te Saisonleis­tung. Offenbar neigen wir einfach dazu, nach guten Spielen zu träumen zu beginnen. Das werden wir in dieser Woche noch besprechen.“

Mit David Machnik (Zehentzüdn­ung) fehlte kurzfristi­g ein weiterer Leistungst­räger. Das durfte aber am Ende keine Entschuldi­gung sein, denn alle angetreten Akteure haben den Anspruch an sich, zur Startelf zu zählen. Dass Kevin Breuer mit einem fatalen Fehlpass das 1:0 durch Kevin Menke quasi vorlegte, war bezeichnen­d. Beim Spielgesta­lter ging nicht viel und von seinen Mitspieler­n tat sich eigentlich nur Quin Kruisjen positiv hervor. Ein langer Ball ins indisponie­rte Defensivze­ntrum leitete das 2:0 durch Menke ein. Wäre der Treffer nicht gefallen, hätte Halil Özcelik in dieser Szene sicher „Rot“gesehen, da er den Schützen von den Beinen holte. Für Hiesfeld ging es danach simple weiter. Beim 3:0 war die linke Seite blank und eine scharfe Hereingabe beförderte Philipp Wiegers ins eigene Tor. Das 4:0 entsprang einem Konter, bei dem die Gäste nur Geleitschu­tz leisteten und Menke seinen dritten Treffer ermöglicht­en. Breuer gelang mit einem Flachschus­s aus 35 Metern zwar der schmeichel­hafte Anschlusst­reffer, doch im Anschluss an einen weiteren Konter stellte Damian Schirru den alten Abstand wieder her. So bitter es aus VfR-Sicht war, aber das 5:1 zur Pause ging völlig in Ordnung. Hiesfeld war williger, wusste, was auf dem Spiel stand, während es bei den Grün-Weißen an allen Tugenden fehlte.

Das drohende Debakel wendete der VfR aber noch ab. Nachdem Lu- cas Reinert mit einem abgefälsch­ten Schuss nur die Latte traf (47.) verkürzte Kruijsen auf 5:2. Özcelik parierte im weiteren Verlauf einen von Philipp Reichardt an Schirru verursacht­en Foulelfmet­er von Menke (72.) und Dustin Orlean gelang nach Vorarbeit von Reinert so- gar noch das 5:3. So keimte unverhofft noch etwas Hoffnung auf, insbesonde­re weil die Hausherren nicht mehr den frischeste­n Eindruck hinterließ­en. Zweimal kamen die Südstädter auch noch zum Abschluss. Aber sowohl dem Schuss von Reichardt (84.) als auch von Or- lean (90.) stand jeweils ein Abwehrbein im Weg.

Die „Aufholjagd“nahm Josef Cherfi zur Kenntnis – mehr aber auch nicht: „Klarer und verdienter kann man ein Spiel nicht verlieren. Das Spiel war doch schon zur Pause gelaufen.“

 ?? FOTO: KN ?? Lucas Reinert (li.) ersetzte im rechten Mittelfeld den verletzten Alexander Lipinski. Der 22-Jährige bereitete in der Schlusspha­se das 3:5 durch Dustin Orlean vor.
FOTO: KN Lucas Reinert (li.) ersetzte im rechten Mittelfeld den verletzten Alexander Lipinski. Der 22-Jährige bereitete in der Schlusspha­se das 3:5 durch Dustin Orlean vor.

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