Rheinische Post Krefeld Kempen
Stromschlag: Kinder in Lebensgefahr
In Neuss und Dortmund verunglückten ein Neun- und ein 15-Jähriger an Gleisen.
NEUSS/DORTMUND (bur/dpa) Der Neunjährige, der beim Spielen am Güterbahnhof in Neuss einer Oberleitung zu nahe kam und dadurch einen Stromschlag und schwere Brandverletzungen erlitt, befand sich gestern noch immer in akuter Lebensgefahr. Gemeinsam mit einem siebenjährigen Freund war er Polizeiangaben zufolge auf einen sogenannten Kesselwaggon geklettert, der zum Transport von Flüssigkeiten oder Gasen verwendet wird. Nach Information der Bundespolizei sei von dem Behälter keine Ex- plosions- oder Brandgefahr ausgegangen. „Wäre der Waggon mit entzündlichem Material beladen gewesen, hätte er noch eine weitere Gefahr dargestellt“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Der Lichtbogen, der sich zwischen der Starkstrom-Oberleitung und dem Neunjährigen gebildet hatte, habe diesem einen 15.000 Volt starken Stromschlag versetzt.
Auch der Gesundheitszustand eines 15-Jährigen, der auf einem Bahngelände in Dortmund am Samstagabend einen Stromschlag erlitt, sei unverändert ernst, sagten Polizeisprecher. Der Junge war mit etwa zehn Jugendlichen auf einem Brachgelände unterwegs und kletterte einen Stromleitungsmast hoch. Dort wurde er von einem Lichtbogen, der von der Stromleitung überspringt, getroffen und stürzte ab. Die Polizei warnte davor, Hochspannungsleitungen zu nahe zu kommen. Schon ab 1,50 Meter Entfernung könne Strom überspringen. Zudem gehe auch vom Tragarm der Leitung und den Isolatoren die Gefahr eines Lichtbogens aus.