Rheinische Post Krefeld Kempen
Das sind die CRC-Top-Starter bei der Deutschen Meisterschaft
Die künftige U19-Bundestrainerin Sabine Tschäge stellt die aussichtsreichsten Kandidaten des Crefelder Ruderclubs vor.
Der 22 Jahre alte Medizinstudent Jonathan Rommelmann startet zum ersten Mal als A-Mann bei der Deutschen Meisterschaft. 2016 stand er als Dritter auf dem Treppchen. Die Konkurrenz im leichtgewichtigen Männer-Einer ist hart. Es gibt in der Regel enge Zieleinläufe, die Rennen finden oft über die 2000 Meter Bord an Bord statt. Nichts für schwache Nerven, für die Zuschauer ein Riesenspektakel. Rommelmann möchte vorne angreifen, aber die Konkurrenz wie Olympiateilnehmer Jason Osbourne aus Mainz ist groß. Der 19 Jahre alte Aufsteiger aus der U19, Konstantin Nowitzki, bestreitet seine erste Saison bei den Männern. Erste Erfahrungen hat er in Leipzig bei der Frühjahrslangstrecke gesammelt. Der Abiturient des Vera-Beckers-Berufskolleg hat im vergangenen Jahr in der U19 eine Traumsaison hin gelegt, wurde Europameister, Vizeweltmeister und Deutscher Meister. Dass er nicht nahtlos daran anknüpfen kann, weiß er, aber er möchte so viel Erfahrung wie möglich sammeln und in der U23 unter die Top 10 rudern. Vor drei Wochen stellte Michaela Staelberg in Leipzig bereits unter Beweis, dass mit ihr dieses Jahr zu rechnen ist. Schnellste U23Frau im Einer und damit auch als Drittplatzierte auf dem Treppchen: Die 22-jährige Psychologie-Studentin hat sich viel vorgenommen, anders als in den Jahren zuvor will sie in Krefeld zur Meisterschaft den Sprung in den A-Bereich schaffen. Zuletzt laborierte sie allerdings an einem leichten Schnupfen, jetzt ist sie aber wieder gut drauf und hat für ihren Start grünes Licht gegeben. Lukas Geller, jüngster U23Riemenruderer des CRC, will, nachdem er im vergangenen Jahr nur knapp den Sprung in die U23-Nationalmannschaft verpasst hatte, es in diesem Jahr schaffen. Als U19-Ruderer gewann er bereits WM-Bronzee. Für die Meisterschaft auf heimischem Gewässer hat sich der 19 Jahre alte Maschinenbau-Student mit Partner Daniel Tkaczick aus Düsseldorf viel vorgenommen. Der Zweier ist in aufsteigender Form. Geller ist ein absoluter Wettkampftyp mit einem starken Willen. Es gibt wenig, was Olympiasiegerin Lisa Schmidla (25) in ihrer Karriere noch nicht gewonnen hat, und dazu zählt die Krone im Einer bei der Deutschen Meisterschaft. Bei den U19 gewann sie den Titel bereits, schnellste U23-Frau war sie auch schon. Einfach wird es nicht, bewirbt sich mit Annekatrin Thiele aus Leipzig doch eine weitere Olympiasiegerin aus dem Doppelvierer um die Krone. Und die mehrfache Titelträgerin wird Schmidla sicherlich im heimischen Gewässer keinen Vortritt lassen wollen. Knappe Entscheidungen, bei denen es um Hundertstel geht, kennt Jakob Gebel (20) zu genüge. Bereits zwei Mal hat es den Maschinenbau-Studenten knapp an der Selektion zur Nationalmannschaft scheitern lassen. In diesem Jahr soll aber sein Jahr werden, mit Partner Anton Schulz aus Düsseldorf hat er über den Winter alles getan, um seinem Ziel Nationalmannschaft näher zu kommen. Die Abschlussbelastungen liefen gut, und in Krefeld soll es dann in Richtung U23-Nationalteam gehen. Der 21 Jahre alte Zwei-MeterMann Marc Leske studiert in Dortmund Maschinenbau und hat im Vorjahr bei der U23-WM die Schlagposition im „kleinen“Deutschlandachter inne gehabt. Legendär sind Leskes Endspurtqualitäten, die ihn auch auf dem Ruderergometer unter die magische Sechs-Minuten-Grenze im März haben fahren lassen, damit hat er auch die Norm für den A-Bereich geschafft. Mit seinem Partner Leon Schandel aus Minden will er aber erst einmal eines der stärksten U23-Boote werden. Lena Sarassa ist im vergangenen Jahr von Lüdinghausen nach Krefeld zum CRC gewechselt. Keine schlechte Entscheidung für die 17 Jahre alte Schülerin, die in zwei Jahren ihr Abitur bauen will. Zuvor will sie aber den Sprung in die U19-Nationalmannschaft schaffen. Alle Vorleistungen, die sie bisher zusammen mit Partnerin Charlotte Lier gerudert hat, lassen auch eine entsprechend zuversichtliche Prognose zu. Zudem zählt Sarassa bei den U19Riemenruderinnen physiologisch mit zu den stärksten Juniorinnen. Zu den physisch stärksten deutschen Riemenruderern gehört Laurits Follert. Der 21-Jährige trainiert bereits in der Gruppe des Deutschlandachters mit. Er hat zwar noch zwei Jahre bei den U23, aber bei entsprechender Leistung vielleicht schon in diesem Jahr den Sprung in den A-Bereich schaffen. Sein großer Traum ist der Deutschlandachter, und da kommt auch die Hauptkonkurrenz her wie etwa Vize-Olympiasieger Richard Schmidt aus Trier. Follert will alles dran setzen, um ins A-Finale zu kommen. Die 18-jährige Charlotte Lier hat das gleiche Ziel wie Lena Sarassa. Zusammen sitzen sie im Zweier ohne Steuerfrau der U19. Bereits beim Baltic-Cup im vergangenen Herbst hatten sie sich eindrucksvoll international in Szene gesetzt und belegten den Silberrang hinter Litauen. Der Zweier hat nach den Vorleistungen das Zeug, ins A-Finale der U19-Ranglisten-Rennen zu fahren. Damit würden sie auch die Chancen erarbeiten, sich für die U19-Europameisterschaft in Krefeld zu qualifizieren. Abiturient Jan Renner (19, li) vom Gymnasium Horkesgath wird alles auf eine Karte setzen müssen, will er den ein oder anderen U23-Mann im Einer hinter sich lassen. Jonas Geller (18, re) gehört eigentlich der leichtgewichtigen U19-Einer-Klasse an. In Leipzig ruderte er sich mit Platz 20 in eine aussichtsreiche Position, und die möchte er gerne am Wochenende bestätigen. Marcel Habig (17, li) und Joost Follert (18, re) kämpfen im Zweier ohne Steuermann der U19-Junioren um eine Top 18-Platzierung. Damit würden sie die Chancen auf eine Europameisterschaftsteilnahme wahren. Zuletzt bei der Langstrecke in Oberhausen immer besser in Fahrt gekommen, haben sich die beiden Schüler bereits für den zweiten NRW-Achter empfohlen.