Rheinische Post Krefeld Kempen
Kalenderblatt 21. April 1989
Schön anzusehen war er nicht, der Game Boy. Die berühmte tragbare Spielekonsole von Nintendo war ein grober Klotz, die Farbe des Gehäuses ein fades Grau. Als die handliche Spielekonsole am 21. April 1989 zunächst in Japan auf den Markt kam, war ihre Technik bereits überholt, der monochrome, viel zu kleine Bildschirm ohne Hintergrundbeleuchtung wirkte schon in seinen Anfangsjahren altmodisch. Dazu kam ein Spiel, das Nintendo bei jedem verkauften Game Boy dazu gab und das zum meistverkauften Computerspiel aller Zeiten wurde: Tetris. Sieben Tetronimos – so nennt man die geometrische Figur, die aus vier Quadraten besteht – fallen vom Himmel. Der Spieler muss sie so anordnen, dass keine Lücken entstehen. Der Game Boy und Tetris machten eine ganze Generation süchtig. Eine gigantische Marketing-Kampagne, vor allem gegen Ende des Jahres 1990, sorgte dafür, dass in fast jedem Haushalt mit Kindern zu Weihnachten ein Game Boy auf dem Gabentisch lag. Auch die Spiele, mit denen man sein Sortiment erweitern konnte, waren einfach gehalten. Zu den Klassikern gehören Super Mario, Donkey Kong und – ab Mitte der 1990er Jahre – die Pokémons. Da gab es den Game Boy auch schon mit buntem Gehäuse und ab dem Jahr 1998 auch mit Farb-Bildschirm. Die Zeit des grauen Klotzes war vorbei, jetzt musste der Game Boy auch chic aussehen (Foto: Modell aus dem Jahr 2003).