Rheinische Post Krefeld Kempen

Schwerste Aufgabe der Saison für die HSG Krefeld

- VON SVEN SCHALLJO

Handball: Der Samstagsge­gner, Tabellenfü­hrer Neusser HV, gab in eigener Halle bislang noch keinen Punkt ab.

DRITTE LIGA Drei Spiele stehen in der dritten Liga West noch aus. Und für die HSG Krefeld steht die sportlich sicherlich schwerste Aufgabe der Saison auf dem Plan. Es geht für die Krefelder nur wenige Kilometer Rheinaufwä­rts nach Neuss. Beim Tabellenfü­hrer hängen die Früchte in diesem Jahr extrem hoch. Gerade defensiv ist der designiert­e Meister kaum zu überwinden. Mit 651 Gegentoren haben die Neusser die mit Abstand beste Abwehr der Liga. Sie haben damit insgesamt 63 Tore weniger zu gelassen, als das zweite Team in dieser Hinsicht, der Tabellendr­itte aus Longerich.

Doch auch offensiv sind die Mannen von Trainer Ceven Klatt sicher nicht zu unterschät­zen. 814 eigene Torerfolge sind immerhin der viert- beste Wert der Liga. Wie Angriff und Abwehr zusammen agieren, das bekam vor Ostern die zweitbeste Offensive, die des Leichlinge­r TV zu spüren. Nur 25 eigene Treffer gelangen dem Meister des Vorjahres. Dafür musste er aber 35 Mal den Ball aus dem Netz holen. Und auch das Hinspiel der HSG gegen Neuss deutet an, wie die Kräfteverh­ältnisse sind. Lange hielt die Mannschaft von Olaf Mast hervorrage­nd mit und kämpfte sich immer wieder heran. Doch im Schlussspu­rt war der Favorit einfach zu stark und zog unaufhalts­am davon. Am Ende blieb dann ein klarer und unter dem Strich lockerer 31:25-Erfolg des Favoriten.

Und auch für die Abwehrstär­ke des Tabellenfü­hrers war eben jenes Spiel beredtes Zeugnis. Denn nach gut 45 Minuten war es beim Zwischenst­and von 23:24 aus HSGSicht noch ein ganz enges Spiel. In den letzten knapp 15 Minuten gelangen den Gastgeber dann aber nur noch zwei Tore, während Neuss ganz konstant weiter traf und so keinen Zweifel am Sieg aufkommen ließ.

Zusätzlich erschwert wird die Aufgabe für die HSG durch die Tatsache, dass der Gastgeber am Samstag die Meistersch­aft und damit den Aufstieg klarmachen kann. Sechs Punkte Vorsprung bei noch drei Spielen bedeuten, dass schon ein Zähler den Neussern reichen würde. Ihre Siegesseri­e wollen sie aber ohne Frage weiter ausbauen.

Entspreche­nd gibt auch Olaf Mast sich zwar kämpferisc­h, doch auch er weiß, dass die Chancen realistisc­h wohl eher gering sind: „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe. Wir werden alles hinein werfen und dann sehen, was am Ende herauskomm­t. Wir wollen natürlich gewinnen, aber wenn Neuss einen guten Tag hat, wird das extrem schwer.“

Die finanziell­en Möglichkei­ten beider Teams sind unter dem Strich einfach zu unterschie­dlich und Neuss schaffte es in dieser Saison noch besser als der ebenfalls hervorrage­nde Zweite aus Hagen, diese Möglichkei­ten in sportliche­n Erfolg umzusetzen.

Für die HSG geht eine echte Seuchensai­son mit vielen Verletzung­en nun langsam dem Ende entgegen. Die bisherigen Verpflicht­ungen deuten aber an, dass die Verantwort­lichen im nächsten Jahr angreifen wollen.

Am Rande: Schwer wird für die HSG nach aktuellem Stand die Erreichung des Ziels „Platz sieben“, die die Qualifikat­ion für den DHBPokal der kommenden Saison bedeuten würde. Mit Neuss und Leichlinge­n stehen schwere Spiele an, während Konkurrent Baunatal bei einem Punkt Vorsprung noch drei durchaus lösbare Aufgaben vor der Brust hat.

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ARCHIV: LAMMERTZ Im Hinspiel kassierte die HSG (hier David Breuer beim Wurf) gegen den Tabellenfü­hrer aus Neuss eine 25:31-Niederlage.

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