Rheinische Post Krefeld Kempen
Krefelder Industrie macht hohe Umsätze
Die Geschäfte der Krefelder Unternehmen florierten hinsichtlich des Umsatzes im ersten Quartal stärker als im nordrhein-westfälischen Durchschnitt. Insbesondere Lanxess meldet Rekorderwartung.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Der Industrie in Krefeld geht‘s gut. So gut, wie lange nicht mehr. Diese Einschätzung stützen sowohl die neuesten Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW), als auch die Geschäftsergebnisse und die Selbsteinschätzung des Chemie-Konzerns Lanxess. Die Aktiengesellschaft mit Standort Chempark in Uerdingen erwartet das womöglich „erfolgreichste Geschäftsjahr seit Unternehmensgründung“. Die Ausgliederung aus der Bayer AG erfolgte im Jahr 2004. Im ersten Quartal stieg der Umsatz bei Lanxess um 25 Prozent.
Für die Industrie in Krefeld insgesamt liegt der Anstieg im Gesamtumsatz bei 13,9 Prozent. Damit rangieren die Firmen in der Seidenstadt deutlich über dem Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen. Wie IT.NRW gestern mitteilte, schlägt für NRW ein Plus von 8,9 Prozent zu Buche. An der guten Zwischenbilanz für den Standort Krefeld sorgt erfahrungsgemäß insbesondere die Chemische Industrie mit Vertretern wie Lanxess, Covestro, Huntsman, Alberdingk & Boley, Erbslöh und einigen mehr.
Bei fast konstanten Beschäftigtenzahlen und nur unwesentlich mehr Arbeitsstunden stieg der Umsatz der Industrie in Krefeld in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 von 1,99 auf 2,26 Milliarden Euro. Davon wurden 1,37 statt 1,20 Milliarden Euro im Ausland erzielt – das ist ein Anstieg um 13,7 Prozent. Der Zuwachs beim Umsatz aus dem Inund aus dem Ausland unterscheidet sich für die Krefelder Firmen nicht.
Die nordrhein-westfälischen Industriebetriebe erwirtschafteten in den ersten drei Monaten des Jahres einen Umsatz von 80,2 Milliarden Euro, das waren 8,9 Prozent mehr als im ersten Quartal 2016. Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, erhöhten sich dabei die Auslandsumsätze (11,4 Prozent) stärker als die Inlandsumsätze (6,8 Prozent).
Den größten Anteil am Gesamtumsatz hatte im ersten Vierteljahr die Chemische Industrie mit 10,8 Milliarden Euro Umsatz (+3,9 Prozent gegenüber Januar bis März 2016), gefolgt vom Maschinenbau (10,1 Milliarden Euro; +8,2 Prozent) und der Metallerzeugung und -bearbeitung (9,9 Milliarden Euro; +18,7 Prozent). Weitere wichtige Wirtschaftszweige in NRW waren der Automobilbau (9,1 Milliarden Euro; +10,0 Prozent), die Herstel- lung von Nahrungs- und Futtermitteln (7,7 Milliarden Euro; +5,9 Prozent), sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen (7,1 Milliarden Euro; +7,3 Prozent).
Im ersten Quartal waren bei den 5104 erfassten Industriebetrieben im Monatsmittel 1.062.785 Personen beschäftigt, das waren rund 4700 mehr (+0,4 Prozent) als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Beschäftigungsstärkste Branche war der Maschinenbau (175.951 Personen, -1,3 Prozent). Weitere 138.535 Personen (+0,1 Prozent) waren im Bereich der Herstellung von Metallerzeugnissen und 101.579 (-1,3 Prozent) in der Metallerzeugung und -bearbeitung beschäftigt.
Die Angaben beziehen sich auf Betriebe mit 50 oder mehr tätigen Personen. Kleinere Betriebe werden nur einmal jährlich befragt.