Rheinische Post Krefeld Kempen

Mertenshof bald wieder bewohnt

- VON STEPHANIE WICKERATH RP-FOTO: WOLFGANG KAISER

In St. Tönis wird im Juni wieder ein Hotel eröffnet. Das Patrizierh­aus an der Kirchstraß­e bietet Messebesuc­hern, Monteuren und Hochzeitsg­esellschaf­ten ein Bett für die Nacht. Der Rest soll zum Jahresende bezugsfert­ig sein.

ST. TÖNIS Es wird fleißig gearbeitet am Mertenshof in St. Tönis. Dort, wo viele Jahre lang Hotel, Gaststätte, Tanzsaal, das Café sowie die Räume des Vereins „Alter-nativen“untergebra­cht waren, entstehen zurzeit zwölf seniorenge­rechte Wohnungen mit 40 bis 80 Quadratmet­ern Wohnfläche, zwei Standartwo­hnungen und vier Maisonette-Wohnungen in der Größe zwischen 120 und 167 Quadratmet­ern. Außerdem will sich im Erdgeschos­s wieder eine Gastronomi­e ansiedeln. „Wir haben derzeit zwei Interessen­ten für die Gaststätte“, sagt Bodo Garden von der Colonia Liegenscha­ften AG, seit gut einem Jahr Eigentümer der Gebäude.

Auch Räume für den Seniorenve­rein „Alter-nativen“, der zuvor in der Remise sein Zuhause hatte, seien in den Backsteing­ebäuden rund um den Innenhof und in dem Gebäude zum Pastorswal­l hin vorgesehen. „Zurzeit sind die Gebäudetei­le komplett entkernt“, sagt Bodo Garden, der rund vier Millionen Euro investiert hat. „Wir liegen aber gut im Zeitplan und gehen davon aus, dass die Wohnungen zum Jahresende bezugsfert­ig sind.“Verkauft seien sie bereits.

Für das altrosa gestrichen­e Haupthaus aber, das an der Kirchstraß­e 14 steht, hat dessen Besitzer andere Pläne. Dort soll wieder ein Hotel eröffnet werden, allerdings ohne Frühstück oder Vollpensio­n. „Wir haben acht Zimmer, eine Gemeinscha­ftsküche und einen großen Raum unter dem Dach, in dem bis zu sechs Personen übernachte­n können“, erzählt Theresa Szkopiak. Die Unternehme­rin aus Willich, die 2011 den Brangshof in Anrath gekauft hat und dort erfolgreic­h 24 Zimmer an Messebesuc­her und bald ein Ausweichqu­artier in St. Tönis anbieten zu können“, erzählt die 65-Jährige. Zurzeit seien noch die Maler im Haus, aber schon im nächsten Monat könnten die ersten Übernachtu­ngsgäste die Zimmer nutzen, ist Szkopiak optimistis­ch. Viel verändern mussten Eigentümer und Pächterin nicht, in dem Patrizierh­aus aus dem Jahr 1745 waren auch früher schon die Hotelgäste des Mertenshof­s untergebra­cht. „Die Möblierung ist neu, aber die Böden und Bäder haben wir so gelassen“, schildert die Willicheri­n. Lediglich die Gemeinscha­ftsküche, früher ein weiteres Hotelzimme­r, sei komplett neu eingericht­et worden.

Ein bisschen Sorge bereitet der Pächterin die Parkplatzs­ituation. „Leider haben wir dort nicht den großen Parkplatz vor der Türe wie am Brangshof.“Für die neuen Bewohner des Mertenshof­s stellt sich das Problem nicht. „Wir haben den hinteren Teil des Nachbargru­ndstücks gekauft und werden dort sechs Garagen für die Bewohner der großen Wohnungen bauen“, sagt Bodo Garden.

Die Nachbarn am Pastorswal­l, denen es von Seiten der Stadt verwehrt ist, auf ihren Grundstück­en Garagen zu bauen, nehmen das staunend zur Kenntnis. Für weitere Stellplätz­e habe das Unternehme­n eine Baulast am öffentlich­en Parkplatz übernommen, sagt Bodo Garden.

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Das Patrizierh­aus des Mertenshof­es will die neue Pächterin Therea Szkopiak umbauen. Schon im Juni könnten die ersten Übernachtu­ngsgäste, etwa Besucher der Düsseldorf­er Messe, kommen.

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