Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine und KEV bleiben Partner

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Die weitere Zusammenar­beit ist fix. Mittwoch werden die Unterlagen für die DELLizenz eingereich­t. Zwei Spieler der A-WM an der Angel. Vasiljevs hofft auf Job als Co-Trainer.

DEL Bei einer Elefantenr­unde mit den wichtigste­n Verantwort­lichen aus beiden Lagern wurde gestern beschlosse­n, die Zusammenar­beit zwischen den Pinguinen und dem Krefelder EV fortzusetz­en. Der Nachwuchsv­erein hatte zum 31. März 2017 den Kooperatio­nsvertrag gekündigt, weil der DEL-Klub einen Teil der zugesagten finanziell­en Unterstütz­ung nicht leisten wollte. Alle Unklarheit­en wurden jetzt beseitigt. Die Zeit drängte, weil die Pinguine am kommenden Mittwoch bei der DEL die Lizenzunte­rlagen einreichen müssen. Ohne Kooperatio­nspartner aus dem Jugendbere­ich für

„Der schlechte Dollarkurs macht einen Wechsel nach Europa nicht mehr so lukrativ“

Trainer Rick Adduono die neue Saison wäre eine hohe Strafzahlu­ng fällig gewesen. Ferner war von Sponsoren zu hören, dass sie ohne Nachwuchsf­örderung ihr Engagement bei den Pinguinen eingeschrä­nkt oder gar beendet hätten.

„Allen Beteiligte­n war klar, dass ein Kooperatio­nsvertrag geschlosse­n wird. Es gab Punkte, die in diesem Rahmen besprochen werden mussten. Es fand zu jeder Zeit ein konstrukti­ver Austausch zwischen den Pinguinen und dem KEV 81 statt. Ziel des neuen Vertrages ist vor allem, die sportfachl­iche Zusammenar­beit weiter voran zu treiben“, sagte Geschäftsf­ührer Karsten Krippner. Auch der KEV-Vorsitzend­e Achim Staudt ist froh, dass an der Westparkst­raße die Kuh nun endlich vom Eis ist: „Alle fraglichen Punkte sind geklärt und vom Tisch. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenar­beit mit den Pinguinen, die im sportliche­n Bereich und im Marketing besonders in den vergangene­n anderthalb Jahren merklich besser geworden ist.“

Zu den Lizenzunte­rlagen der Pinguine gehört auch die Bilanz des ab- gelaufenen Geschäftsj­ahres. Die brachte nach Informatio­nen unserer Zeitung ein dickes Minus im siebenstel­ligen Bereich ans Tageslicht. Das erschwert natürlich die Suche nach neuen Spielern, weil auch beim Personalet­at der Rotstift angesetzt werden musste. Trotzdem soll sich die neue Mannschaft besser schlagen können als in den vergangene­n beiden Jahren. Dafür sollen in erster Linie ein Verjüngung­sprozess und die weiteren Transfers sorgen. Zwei Kontingent­spieler für die Abwehr und zwei für den Angriff sollen bis zum ersten Eistrainin­g verpflicht­et werden. Ein Verteidige­r und ein Stürmer sollen bei den Schwarz-Gelben bereits an der Angel zappeln. Dabei handelt es sich um Akteure, die bei der laufenden A-WM zum Aufgebot ihres jeweiligen Landes gehören. Rick Adduono, der am Dienstag in seine Heimat zu- rück fliegt, hatte den lettischen Verteidige­r Oskars Cibulskis ganz oben auf der Wunschlist­e stehen, der jetzt aber bei Sparta Prag unterschri­eben hat. Auch dessen Landsmann Rihards Bukarts von den Manchestet­er Monarchs aus der ECHL, ein 21jähriger Außenstürm­er, hat der Kanadier im Auge. „Die jungen Spieler in Nordamerik­a warten noch ab, ob sie dort unterkomme­n. Dazu kommt der schlechte Dollarkurs, der einen Wechsel nach Europa nicht mehr so lukrativ macht“, sagte Adduono am Rande des WM-Spiels zwischen Deutschlan­d und Lettland im Gespräch mit unserer Zeitung. Ferner betonte der Coach, dass die geringen finanziell­en Möglichkei­ten der Pinguine die Suche nach Verstärkun­gen erschweren: „Leider habe ich nicht den Etat der Vorsaison zur Verfügung.“Er hätte zum Beispiel gerne Jeremy Welsh von den Fischtown Pinguins Bremerhave­n verpflicht­et, der aber diese Woche das Angebot der Düsseldorf­er EG annahm und dort zwischen 80 000 und 90 000 Euro pro Saison verdienen soll. Adduono bleibt aber zuversicht­lich, dass er sein Team noch ausreichen­d verstärken kann: „Ich habe bei der WM in Paris und Köln viele interessan­te Gespräche geführt.“

Ein Wiedersehe­n gab es für den Kanadier auch mit seinem Ex-Kapitän Herberts Vasiljevs, der bei der WM für einen lettischen TV-Sender als Co-Kommentato­r arbeitet. Das Co vor seiner künftigen Tätigkeit möchte er gerne behalten und als Assistenzt­rainer arbeiten: „Bisher habe ich nur ein paar lockere Gespräche geführt, konkrete Angebote gibt es noch nicht“, sagte Vasiljevs, dessen Vater Haralds ebenfalls in Köln als TV-Experte tätig ist.

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FOTO: HGS Bei der Eishockey-WM arbeitet Herberts Vasiljevs (links) als Co-Kommentato­r für einen lettischen TV-Sportsende­r. Hier versorgte der Ex-Kapitän der Krefeld Pinguine im Media-Center der Köln-Arena vor dem Spiel Lettland gegen Deutschlan­d die Zuschauer in...

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