Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine holen Nationalsp­ieler Manavian

- VON OLIVER SCHAULANDT UND H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Der 30-jährige Verteidige­r spielte bei der Weltmeiste­rschaft im Team der Franzosen eine wichtige Rolle und gilt für die Krefelder als echte Verstärkun­g. Ein weiterer Spieler der A-WM ist nach wie vor im Gespräch.

DEL Der Kader der Krefeld Pinguine für die neue Eiszeit wurde gestern verstärk. Der französisc­he Nationalsp­ieler Antonin Manavian hat einen Vertrag für die anstehende Spielzeit unterschri­eben. „Wir haben uns seit einigen Wochen mit Antonin befasst und konnten uns in Paris ein abschließe­ndes Bild von ihm machen. Das Spiel gegen Kanada, in dem er viel Eiszeit hatte und über 60 Minuten äußerst souverän agierte, hat uns endgültig überzeugt, dass er der richtige Spieler für uns ist. Er zeichnet sich durch seine kompromiss­lose und geradlinig­e Spielweise aus. In einer insgesamt jungen Verteidigu­ng wird er mit seiner Erfahrung ein wichtiger Führungssp­ieler sein“, sagt Chef-Trainer Rick Adduono über den 191cm großen und 102 kg schweren Verteidige­r.

Auch andere Informatio­ns-Quellen erleichter­ten der sportliche­n Leitung die Entscheidu­ng. Zum Beispiel trauen die beiden ehemaligen Pinguine-Spieler Tommie Hartogs und Stephane Barin, die beide als Trainer in der französisc­hen Liga arbeiten und daher den Verteidige­r genau kennen, dem Neuzugang zu, dass er in der DEL in jeder Mannschaft zu den Top-Vier-Verteidige­rn gehören kann. Manavian ist nach Stürmer Tommy Kristianse­n der zweite Nationalsp­ieler im neuen Teamm und ein Dritter soll noch folgen. „Wir führen weiter Gespräche, ich hoffe, das klappt. Das wäre für uns ein Novum, wenn wir gleich drei aktuelle Nationalsp­ieler verpflicht­en könnten“, sagte gestern Wolfgang Schulz. Der Aufsichtsr­atschef ist positiv gestimmt, dass der Plan, eine jüngere und hungrigere Mannschaft ins Rennen zu schicken, in die Tat umgesetzt werden kann. Manavian hat für Frankreich an sieben A-WM teilgenomm­en und für sein Heimatland insgesamt 177 A-Länderspie­le mit sechs Toren, 15 Vorlagen und 267 Strafminut­en bestritten. „Die Weltmeiste­rschaft in meiner Heimatstad­t Paris war ein besonderes Ereignis für mich und Werbung für Eishockey in Frankreich. Am Ende hat uns ein Punkt gefehlt, um am Viertelfin­ale teilzunehm­en“, erzählt Manavian.

In der vergangene­n Saison hat der Rechtsschü­tze für den ungarische­n Verein Székesfehé­rvár gespielt, der in der österreich­ischen Liga antritt. In 54 Spielen erzielte er elf Tore, steuerte 14 Vorlagen bei und verbrachte 81 Minuten auf der Strafbank. „Es war eine schwierige Saison, in der wir hinter den Erwartunge­n zurück geblieben sind. Mit Krefeld möchte ich in die Erfolgsspu­r zurückkehr­en und bin auf eine neue Liga gespannt. In Frankreich bin ich es gewohnt gewesen, um Meistersch­aften zu spielen. Nach zwei Jahren ohne Play-offs möchte ich mit den Pinguinen genau dahin zurück“, sagt der 30-Jährige.

In seiner Karriere hat er drei französisc­he Meistersch­aften, zwei französisc­he Ligapokale, zwei französisc­he Pokalsiege sowie einen Kontinenta­lcup gewonnen. Insgesamt hat er für Grenoble, Angers und Rouen in der ersten französisc­hen Liga 256 Spiele bestritten und dabei 29 Tore erzielt, 69 Vorlagen gegeben und 511 Strafminut­en gesammelt. „In Frankreich genießt Antonin große Anerkennun­g und ist seit Jahren Stammspiel­er in der Nationalma­nnschaft. Insbesonde­re bei seinen Länderspie­leinsätzen hat er gezeigt, dass er auf einem hohen Niveau spielen kann. Wir erwarten von ihm, dass er unserer Defensive mehr Stabilität geben wird“, sagt der Sportliche Leiter Matthias Roos.

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