Rheinische Post Krefeld Kempen
Schalker Spieler nennt Trainer Weinzierl „Feigling“
GELSENKIRCHEN (sid) Während der turbulenten Tage bei Borussia Dortmund war es verdächtig ruhig auf Schalke. Doch das ist jetzt vorbei. Zwei Wochen nach dem Ende einer katastrophalen Saison übernehmen wieder die Königsblauen die Rolle des Chaos-Klubs im Revier. Bankdrücker Jewgeni Konopljanka bezeichnet Trainer Markus Weinzierl in einem Interview als „Feigling“, und Nationalspieler Max Meyer forciert in den Medien seinen Abschied im Sommer. Auf Christian Heidel wartet bei der Rückkehr aus seinem Miami-Urlaub viel Arbeit, aber zwischen Konopljanka und Weinzierl wird der Schalker Manager nicht mehr vermitteln können. Spätestens nach seinem Frontalangriff gegen den Trainer in einem Videointerview in ukrainischer Sprache hat 15-Millionen-Euro-Mann Konopljanka keine Zukunft mehr bei S04.
„Er ist ein Feigling, ich sage das ganz offen. Er bleibt nicht länger Trainer dieser Mannschaft. Ansons- ten steigt Schalke in die 2. Liga ab“, sagte der Ukrainer. Der Offensivspieler wurde von Weinzierl in einem Vier-Augen-Gespräch darüber informiert, dass er aufgrund seiner Defensivschwächen nicht mehr ihm plant. Der Spieler soll dem Trainer daraufhin entgegnet haben: „Glauben Sie, Sie bleiben im Verein länger als ich?“
Heidel kündigte Konsequenzen für Konopljanka an. „Dafür wird er sanktioniert, er wird eine saftige Geldstrafe bekommen. Das geht so nicht“, sagte Heidel der Sport Bild. Parallel wird Heidel aber dessen Verkauf forcieren. Angeblich gibt es Interessenten, die rund 15 Millionen Euro für den Ukrainer bezahlen wollen.
Schalke droht aber nicht nur der Abgang eines (teuren) Edelreservisten. Nach Mesut Özil, Julian Draxler, Leroy Sané und Sead Kolasinac scheint ein weiteres Top-Talent aus dem eigenen Nachwuchs frühzeitig zu „flüchten“. Offensivspieler Max Meyer hat das laut Heidel „sehr, sehr gute Angebot“zur Verlängerung seines 2018 auslaufenden Vertrags abgelehnt und sich offen für einen sofortigen Wechsel gezeigt. Bei der bevorstehenden U21-EM in Polen will Meyer seinen Marktwert erhöhen.
„Klar ist, dass ich nächste Saison besser zur Geltung kommen muss“, sagte der 21-Jährige der „Bild“-Zeitung. Lediglich einen Wechsel zum VfL Wolfsburg, dem Interesse nachgesagt worden war, schloss Meyer aus.