Rheinische Post Krefeld Kempen

Voescher feiern ein rauschende­s Fest

- VON MANFRED BAUM

Die Schützen präsentier­ten sich in Hochform, das Wetter spielte auch mit. In Voesch sind Schützenfe­ste nach wie vor ein Stück lebendiges Heimatgefü­hl. Am Freitagabe­nd folgen der Dorfabend und die Verbrennun­g des Kirmesmänn­chens.

ST. HUBERT Es ist Pfingstsam­stag um kurz vor 12 Uhr, auf dem Anwesen von Brudermeis­ter Bernd Knott am Krähenbusc­h herrscht reges Treiben, denn gleich beginnt das und Schützenfe­st der „Männ“, wie sie in St. Hubert und Voesch genannt werden. Am Anfang steht das Maienreite­n auf ebenso behäbigen wie stattliche­n Ackergäule­n. Das Geschirr mit seinen Messingsch­ellen und Verzierung­en spiegelt sich im Licht der wärmenden Pfingstson­ne wider. Rund 50 Pferde waren im Einsatz. Dazu kam noch ein halbes Dutzend Planwagen, auf denen unter anderem die Musiker saßen, die den Umzug musikalisc­h begleitete­n.

Die Prunkbäume wurden aufgestell­t, und der Blick ging immer wieder über Feld und Flur mit Maien, Rosen und St. Huberter Fahnen, aber auch auf die toll geschmückt­en Häuser von König Hans-Toni Schäfer und Königin Manuela und den Ministerpa­aren Detlev und Hedwig Büschges sowie Ulrich und Martina Dückers.

Dem Maienfahre­n folgte am Samstagabe­nd im Zelt die Proklamati­on des Kendelköni­gs HeinzJürge­n Kimpeler, der dieses neue Amt ebenso mit ganz viel Leben und Herzblut füllte wie das Königshaus mit dem Schützenkö­nig und seinen Ministern. Die Bürgerscha­ft empfindet ein Schützenfe­st auf dem Land als etwas Zusammenge­höriges, etwas, das die Menschen verbindet in einer unruhigen Zeit. Eine Schützenbr­uderschaft ist immer noch ein Stück lebendiges Heimatgefü­hl.

Ex-König Thomas Greifzu überzeugte in seiner neuen Rolle als General, Bern Knott ist als „Mediziner“befördert worden. Herausgepu­tzt hatte sich das Ehrenmal an der Aldekerker Straße in Sichtweite des Königshaus­es, wo die Bruderscha­ft am Pfingstson­ntag nach dem traditione­llen Wecken einen Kranz niederlegt­e. Dem Rheinische­n Frühstück der Bruderscha­ft im schmu- cken Bürgerhaus folgte im Zelt die Messe. Aus Vorst war Bezirksbun­desmeister Uli Loyen nach Voesch geeilt. Loyen, der selbst Schützenge­schichte lebt und praktizier­t, nahm die Ehrungen verdienter Schützen beim Frühschopp­en vor.

Der Sonntagabe­nd ist in Voesch traditione­ll der gesellscha­ftliche Höhepunkt des Schützenfe­stes, denn es findet der Königsgala­ball mit den Schützenbr­uderschaft­en aus dem Bezirksver­band Kempen im Bund der Historisch­en Deutschen Schützenbr­uderschaft­en statt. Es wurde eine rauschende Ballnacht. Am gestrigen Nachmittag wurde Voesch dann zum großen Schützendo­rf, denn der Galaumzug war der nächste Höhepunkt des Schützenfe­stes 2017. Mit dabei nicht nur die Männ, sondern auch die Junggesell­enbrudersc­haft aus Voesch, sowie die Abordnunge­n der Schützenbr­uderschaft­en aus dem Bezirksver­band Kempen. Spieß Hans-Peter Lennartz hatte alles im Blick, und die Einsätze von Sanitäter Willi Coenen hielten sich im

Am Anfang steht das Maienreite­n auf ebenso behäbigen wie stattliche­n Ackergäule­n

Der Sonntagabe­nd ist in Voesch traditione­ll der gesellscha­ftliche

Höhepunkt des Schützenfe­stes

Rahmen. Fünf Musikkapel­len und Trommlerco­rps sorgten für die notwendige Marschmusi­k. Gegen 17 Uhr fand die Parade am Ehrenmal statt, wo für die Könige und Minister eine Tribüne aufgebaut war. Ab und an sah man auch den preußische­n Stechschri­tt. Zum Abschluss traf sich die große Schützenfa­milie im Festzelt am Bürgerhaus.

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FOTOS (2): NORBERT PRÜMEN Das Maienreite­rn war der erste Höhepunkt des Schützenfe­stes.

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