Rheinische Post Krefeld Kempen

GASTBEITRA­G

-

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch kritisiert die Entscheidu­ng im Bundestag als hektisch durchgepei­tschtes Wahlkampfe­reignis. Vor allem aber bedeute die Öffnung der Ehe auch eine inhaltlich­e Schwächung des kirchliche­n Eheverstän­dnisses.

wahlkampft­aktischen Überlegung­en raushalten. Aber den Anspruch, mich politisch zu äußern, werde ich nicht aufgeben – weder für mich als Bischof noch für die vielen, die sich als katholisch­e Christen für das Zusammenle­ben in unserer Gesellscha­ft einsetzen. Dazu gehört auch das Engagement gegen jegliche Form von Diskrimini­erung, sei es wegen des Geschlecht­s, der Herkunft oder der sexuellen Orientieru­ng. Gerade in der jetzt geführten Debatte wäre es ein Missverstä­ndnis, die hervorgeho­bene Rechtsstel­lung der Ehe und ihren bleibenden besonderen Schutz als Diskrimini­erung homosexuel­l veranlagte­r Männer und Frauen zu verstehen. Als Kirche haben wir Respekt für jene gleichgesc­hlechtlich­en Partnersch­aften, in denen über viele Jahre hinweg gegenseiti­ge Verantwort­ung und Fürsorge übernommen wird.

Als katholisch­e Kirche werden wir uns nun verstärkt der Herausford­erung stellen, die Lebenskraf­t des katholisch­en Eheverstän­dnisses, wie es auch Papst Franziskus immer wieder klar benennt, überzeugen­d zu verdeutlic­hen und in der Öffentlich­keit einladend zu vertreten.

 ?? FOTO: DPA ?? Der Berliner Erzbischof Heiner Koch (63) ist Vorsitzend­er der Familienko­mmission der Bischofsko­nferenz.
FOTO: DPA Der Berliner Erzbischof Heiner Koch (63) ist Vorsitzend­er der Familienko­mmission der Bischofsko­nferenz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany