Rheinische Post Krefeld Kempen
Die Zukunft ist aus Bambus
Aus dem holzähnlichen Gras werden immer mehr Produkte gefertigt – vom Fahrrad übers Kleid bis zum Toilettenpapier. Jetzt wollen Forscher sogar moderne Häuser aus dem Werkstoff bauen.
DÜSSELDORF Es wächst und wächst und wächst und wächst. Dieses große, grüne Gras, das viele für Holz halten und das den Namen Bambus trägt. „Rohstoff der Zukunft“nennen es hingegen Leute, die es wissen müssen. Ein Holztechniker zum Beispiel, ein Architekturprofessor und die vielen Unternehmer, die derzeit die unterschiedlichsten Produkte aus Bambus auf den Markt bringen – vom spülmaschinenfesten Geschirr über Kleidung bis hin zu Klopapier und Fahrrädern.
Der Hype um das pflanzliche Material kommt nicht von ungefähr. Bambus bietet den Forschern und Herstellern viele nützliche Eigenschaften. Zahnbürstenhersteller wie Hydrophil oder Bambusliebe berufen sich zum Beispiel auf die antibakteriellen Eigenschaften des Grases. My Boo hingegen nutzt die Stabilität und das geringe Gewicht der Bambusrohre für die Fahrradherstellung. Für den Toilettenpapierhersteller Smooth Panda ist wichtig, dass Bambus pro Kilo mehr Zellstoff als Holz enthält, weil es dichter wächst. Holztechniker der Fachhochschule Eberswalde wollen nun auch einen Rollator aus dem Gras bauen. Der Vorteil für das Projekt: Bambus ist vibrationsdämpfend und somit gelenkschonend.
Auch Dirk Hebel ist begeistert von dem Rohstoff. Er ist Architekturpro-