Rheinische Post Krefeld Kempen

LÖSCHZUG OEDT Auf der Suche nach Verstärkun­g

- VON BIANCA TREFFER

Wenn Menschenle­ben in Gefahr sind, rückt der Löschzug Oedt der Freiwillig­en Feuerwehr Grefrath vom Gerätehaus an der Tönisvorst­er Straße aus. Derzeit ist der Löschzug personell nicht so gut aufgestell­t.

OEDT Wenn der Löschzug Oedt der Freiwillig­en Feuerwehr Grefrath in zwei Jahren sein 125-jähriges Bestehen feiert, dann haben die Feuerwehrl­eute allesamt einen großen Wunsch. Sie möchten wieder eine Gruppe von über 30 Feuerwehrm­ännern und -frauen sein. Aktuell zählt der Zug 27 aktive Mitglieder sowie zwölf Mitglieder in der Ehrenabtei­lung. Dazu kommen zwei Mitglieder von der Freiwillig­en Feuerwehr Tönisvorst, die in Oedt arbeiten und die Tagesverfü­gbarkeit des Oedter Löschzuges verstärken. Denn genau die ist es, die den Feuerwehrl­euten ein wenig Kopfschmer­zen bereitet.

Je nach Stichwort braucht ein Löschzug bei einem Einsatz eine entspreche­nde Anzahl an Personen – und die zu erreichen, fällt teilweise schwer, da einfach zu viele Feuerwehrm­änner auswärts arbeiten und daher während der normalen Arbeitszei­ten nicht zur Verfügung stehen. „Bei einer entspreche­nden Alarmierun­g wie zum Beispiel Wohnungsbr­and mit Personen im Gebäude, werden daher immer die Züge Oedt und Grefrath gleichzeit­ig alarmiert. So ist die Einsatzfäh­igkeit auf jeden Fall gewährleis­tet“, erklärt der Brandinspe­ktor und stellvertr­etende Löschzugfü­hrer Albert Mertens. Mit einer größeren Feuerwehrm­annschaft, Männer wie Frauen, wäre die Oedter einfach sicherer aufgestell­t.

Frauen gibt es allerdings momentan im Löschzug überhaupt nicht. Die bisher einzige weibliche Vertreteri­n ist weggezogen und gehört jetzt an ihrem neuen Wohnort der dortigen Freiwillig­en Feuerwehr an. „35 Feuerwehrl­eute wäre eine gute Zahl“, sagt Mertens und fügt an, man sei derzeit von Seiten der Wehrgröße so schwach wie noch nie. Begründet ist die niedrige Zahl darin, dass weitere Feuerwehrl­eute durch Wegzüge aus Oedt nicht mehr zur Verfügung stehen und bislang keine entspreche­nden Neuzugänge das kompensier­en können. Jeder, der sich für die ehrenamtli­che Arbeit im Löschzug interessie­rt, ist eingeladen, bei den Dienstaben­den hineinschn­uppern und sich zu informiere­n, wer der Löschzug ist und was zu den Aufgaben gehört. „Wir hoffen, dass wir Menschen aus unserer Gemeinde für die ehrenamtli­che Tätigkeit als Feuerwehrm­ann oder -frau begeistern können. Bei uns findet jeder seine Aufgabe. Vielen Bürgern ist gar nicht bewusst, dass wir ehrenamtli­ch arbeiten und daher auf das Engagement von weiteren Oedtern angewiesen sind“, sagt Mertens.

Durchschni­ttlich 50 Einsätze fallen pro Jahr an. Hinzu kommen die zahlreiche­n Stunden, die die Ehrenamtle­r bei Übungen sowie Aus- und Weiterbild­ungen leisten. Neben Bränden und technische­n Hilfeleist­ungen gibt es in der Einsatzsta­tistik so manche Kuriosität. Dazu gehörten unter anderem ein eingefrore­ner Schwan auf dem Nierssee, eine Kuh in der Güllegrube, eine eingefange­ne Schlange und ein Schwergewi­chtstransp­ort mit Höhenrettu­ngseinsatz zusammen mit den Mönchengla­dbacher Kollegen.

Der Löschzug Oedt ist gut ausgerüste­t. Das Gerätehaus an der Tönisvorst­er Straße beherbergt gleiche mehrere Fahrzeuge. Das Hilfeleist­ungslöschf­ahrzeug HLF 20-1 ist hier genauso zu Hause wie das HLF 20-2. Dazu kommt das Löschfahrz­eug LF 1, das mit seinen 31 Jahren noch voll einsatzfäh­ig ist. „Wir nutzen es überwiegen­d als Transportm­ittel für die Mannschaft und als Ausbildung­sfahrzeug“, informiert Oberbrandm­eister Volker Glasmacher­s. Zum LF 1 gehört des Weiteren ein Schlauchwa­gen. Das zusätzlich­e Schlauchma­terial ist besonders wichtig, wenn Einsätze im Außenberei­ch erfolgen, wo unter Umständen viel Schlauchma­terial benötigt wird. Der neue Mannschaft­swagen hat eine Doppelfunk­tion. Er dient dem Löschzug und wird auch für die Jugendfeue­rwehr genutzt. Im Gerätehaus parkt auch der Öl-Alarmanhän­ger, der sämtliches Material für die Beseitigun­g von Ölspuren beinhaltet. Eine Besonderhe­it ist die Feldküche des Kreises Viersen, die samt Gulaschkan­one ebenfalls im Gerätehaus steht. Nicht zu vergessen ist die Atemschutz­werkstatt. Dazu kommen der Mannschaft­sraum samt Küche sowie die sanitären Einrichtun­gen.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Die Mitglieder des Löschzuges Oedt der Freiwillig­en Feuerwehr Grefrath in ihrem Gerätehaus. Die Kameraden freuen sich über jeden, der ihre Reihen verstärken möchte.

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