Rheinische Post Krefeld Kempen

Kita-Neubauten sind unausweich­lich

- VON NADIA JOPPEN FOTO: DPA

Viel Arbeit haben in den Sommerferi­en alle Willicher Verwaltung­smitarbeit­er, die in Kita-Planung und -Bau involviert sind. Die Stadt rüstet sich für den Bedarf der kommenden Jahre.

WILLICH „Wir haben einen erweiterte­n Betreuungs­bedarf durch die Veränderun­gen in der Arbeitswel­t unserer Bürger. Viele Frauen wollen oder müssen früher zurück in den Beruf, sodass die Kinder früher in den Kindergart­en gehen“, erklärt die Beigeordne­te Brigitte Schwerdtfe­ger die Ausgangsla­ge für eine aktuelle Groß-Aufgabe der Willicher Kindergart­enplaner. Dazu komme der Rechtsansp­ruch auf einen Kindergart­en-Platz ab dem vollendete­n ersten Lebensjahr und die Tatsache, dass Willicher Lokalpolit­ik und Verwaltung gemeinsam von den Überbelegu­ngen der bestehende­n Gruppen wegkommen wollen. Damit alle diese Faktoren berücksich­tigt und umgesetzt werden können, sind erhebliche Änderungen in der KitaLandsc­haft in Willich notwendig – das zeigt eine Übersicht der vollendete­n und derzeit in Arbeit befindlich­en Maßnahmen.

Für die Kindertage­sstätte „Traumland“wird die Stadt ein neues Gebäude errichten – im neuen Baugebiet Wekeln X, direkt gegenüber dem Waldorf-Kindergart­en Christian Morgenster­n. Gleichzeit­ig soll das „Traumland“um eine Gruppe auf fünf vergrößert werden. Dieser Neubau wird allerdings noch auf sich warten lassen, denn derzeit läuft erst das gesetzlich vorgeschri­ebene Bebauungsp­lan-Verfahren für das ganze Gebiet. Der aktuelle Stand: Nach der Sommerpaus­e muss der Planungsau­sschuss den Offenlage-Beschluss für den Bebauungsp­lan verabschie­den, dann folgen die weite- ren baurechtli­chen Schritte. Schwerdtfe­ger erwartet, dass der Neubau zum Beginn des Kindergart­enjahres 2019/2020 fertig ist.

Der Christian-Morgenster­n-Kindergart­en – der erst 2014 an den neuen Standort gezogen ist – soll laut Beschluss aus März 2017 vergrößert werden, für die Dauer von zehn Jahren. Die notwendige­n Bau-Maßnahmen sind Ende 2017 umgesetzt. Der Träger klärt gerade mit dem Landschaft­sverband aber, ob und wie viele Kinder dennoch früher aufgenomme­n werden können.

Schon fertig ist der Umbau für die „jetzt doch noch weitere Nutzung“des „Blauen Hauses“in Schiefbahn – ein Kindergart­en der AWO. Zwar ist der Neubau an der Schützenst­raße fertig, und die Gruppen sind umgezogen – aber die neue zusätzlich­e Gruppe wird für fünf Jahre (mit Verlängeru­ngsoption) an der Linselless­traße eingeplant. Der Betriebski­ndergarten „Glückskind­er“wird zum 1. August auf vier Gruppen erweitert. Im Ergebnis gewinnt die Stadt so im weiteren Verlauf vier weitere Ü3-Gruppen.

Weiterer Auftrag an die Verwaltung ist der Neubau für die „Villa Kunterbunt“an einem neuen Standort. Sie hat sich zur Tageseinri­chtung auch für unter Dreijährig­e mit Übermittag-Betreuung entwickelt – aus Platzgründ­en essen die Kinder derzeit im angrenzend­en Pfarrheim St. Katharina. Die Kita „Bullerbü“bleibt dagegen an der Hülsdonkst­raße 206 – weil es hier jetzt verlängert­e Öffnungsze­iten und Mittagesse­n gibt, ermittelt die Verwaltung gerade die Kosten für einen Anbau. Dafür sind auch Abbruch-Arbeiten notwendig – daher rechnet Schwerdtfe­ger damit, dass der Anbau zum Kindergart­enjahr 2018/2019 fertig ist.

In Neersen ist die Neubau-Aktivität erst kürzlich abgeschlos­sen worden: Die Kita ist aus dem alten Pfarrheim „die Brücke“in eine umgebaute Villa an der Kirchhof-Straße umgezogen. In Anrath ist der Neubau der LOK fertig – die Kita hat jetzt drei statt zwei Gruppen. Schon 2014 ist die Kita am St.-Bernhard-Gymnasium als „Blauland“in die Räume der früheren Förderschu­le in Schiefbahn umgezogen.

Ein weiteres Thema ist die Frage der Tagespfleg­e. Die Stadt suche immer nach qualifizie­rten Tagesmütte­rn oder -vätern. „Das ist ein anerkannte­s Angebot, das Teil der Tagesbetre­uungs-Bedarfspla­nung ist“, so Schwerdtfe­ger. Das Besondere: Tagespfleg­epersonen können auch Grundschul­kinder betreuen – aber nur, wenn zum Beispiel die Offene Ganztagsgr­undschule (OGS) früher endet als die Arbeitszei­t der Eltern und es nachgewies­enen Bedarf für diese Betreuung gibt.

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Um den veränderte­n Bedürfniss­en von Eltern gerecht werden zu können, muss die Stadt Willich dringend neue Kindergart­enplätze schaffen. Neubauten sind bereits in die Wege geleitet.

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