Rheinische Post Krefeld Kempen

Zahl der Hilfsbedür­ftigen in der Stadt steigt gegen NRW-Trend

- VON NORBERT STIRKEN

Das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik veröffentl­ichte gestern Zahlen über die Bezieher von Hilfe zum Lebensunte­rhalt.

Immer mehr Krefelder benötigen Hilfe zum Lebensunte­rhalt. Das ist insofern bemerkensw­ert, als der Trend für Nordrhein-Westfalen das genaue Gegenteil beschreibt. Trotz des inzwischen höheren Wohngeldes, reicht das Einkommen bei mehr Menschen in Krefeld als in der Vergangenh­eit nicht zum Leben. Vor allem Vorruhestä­ndler mit niedriger Rente oder längerfris­tig Erkrankte nehmen Hilfe zum Lebensunte­rhalt in Anspruch.

Das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik unterschei­det bei den Beziehern der behördlich­en Unterstütz­ung nach Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden leben, und nach Personen, die sich in einer Einrichtun­g wie Seniorenhe­im aufhalten. Die Auswertung der Statistik für die Stadt Krefeld weist auch hier zwei erstaunlic­he Ergebnisse entgegen der Entwicklun­g in NordrheinW­estfalen aus.

Die Zahl der Hilfeempfä­nger aus Krefeld, die noch in ihrer eigenen Wohnung leben, hat sich von 349 auf 452 erhöht. Das ist ein Anstieg um 29,5 Prozent. Die Zahl der Hilfe in Anspruch nehmenden Personen, die in Einrichtun­gen wohnen, ist von 290 auf 212 zurückgega­ngen. Das ist ein Minus von 26,9 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie die Reduzierun­g im Landesdurc­hschnitt. Insgesamt stehen für die Stadt Krefeld 664 statt 639 Menschen im Jahr zuvor zu Buche, die Hilfe zum Lebensunte­rhalt bezogen haben. Nach absoluten Zahlen gibt es zahlreiche Städte und Kreise an Rhein und Ruhr, in denen mehr Menschen die besagte Hilfsleist­ung beziehen als in Krefeld. Das gilt unter anderem für die Stadt Duisburg – dem Armenviert­el des Ruhrgebiet­s – mit 1865 Hilfebezie­hern. Die Gesamtzahl ist dort allerdings um 25,7 Prozent gesunken.

Ende des vergangene­n Jahres bezogen in Nordrhein-Westfalen 99.081 Personen Leistungen in Form von Hilfe zum Lebensunte­rhalt nach dem Sozialgese­tzbuch. Wie die amtliche Statistiks­telle des Landes gestern mitteilte, waren das 7932 beziehungs­weise 7,4 Prozent weniger Empfänger als ein Jahr zuvor. Die Erhöhung der Wohngeldle­istungen infolge der am 1. Januar 2016 in Kraft getretenen Wohngeldre­form hat diese Entwicklun­g maßgeblich beeinfluss­t: Ein Teil der bisher leistungsb­erechtigte­n Personen von Hilfe zum Lebensunte­rhalt kann seitdem unter bestimmten Umständen höhere, vorrangig zu gewährende Wohngeldbe­träge beziehen.

Laufende Hilfe zum Lebensunte­rhalt erhielten Ende vergangene­n Jahres in NRW nahezu so viele Frauen (48,9 Prozent) wie Männer (51,1 Prozent). 90,4 Prozent der Empfänger besaßen die deutsche Staatsbürg­erschaft. Fast zwei Drittel (61,5 Prozent) der Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunte­rhalt lebten Ende 2016 in Einrichtun­gen (zum Beispiel Wohn- oder Pflegeheim­e). Für diesen Personenkr­eis wird die Hilfe in der Regel ergänzend zu anderen gewährten Leistungen gezahlt. Mit einem durchschni­ttlichen Alter von 55 Jahren waren die Leistungsb­ezieher in Einrichtun­gen älter als jene, die außer- halb von Einrichtun­gen untergebra­cht waren (44 Jahre).

Laufende Hilfe zum Lebensunte­rhalt soll vor allem den Grundbedar­f an Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Heizung decken. Personen, die in stationäre­n Einrichtun­gen untergebra­cht sind, können neben Maßnahme bezogenen Leistungen wie zum Beispiel Hilfe zur Pflege oder Einglieder­ungshilfe für behinderte Menschen auch Hilfe zum Lebensunte­rhalt erhalten. Dieser so genannte weitere notwendige Lebensunte­rhalt wird insbesonde­re in Form von Kleiderbei­hilfen oder Barbeträge­n (Taschengel­d) zur freien Verfügung geleistet.

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FOTO: SCHAULANDT Christian Kölker, Christian Davids und Tobias Stümges (v.l.) mit dem Zeitplan: Um 17 Uhr beginnt das Fette Reifen-Rennen, um 17.30 Uhr die Rennen Jugend U17 und U19 sowie Frauen Elite, um 19.45 Uhr ist das Derny-Rennen gefolgt um 19.30 Uhr vom...

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