Rheinische Post Krefeld Kempen

Der KFC Uerdingen - kein normaler Aufsteiger

- VON OLIVER SCHAULANDT

Fußball: Am kommenden Samstag beginnt die Saison in der Regionalli­ga. Die Blau-Roten wollen eine mehr als gute Rolle spielen.

REGIONALLI­GA Wenn am Samstag für den KFC Uerdingen die Saison in der Regionalli­ga mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln U23 beginnt, dann steht schon vor dem ersten Anpfiff fest: Ein gewöhnlich­er Aufsteiger ist der Club aus Krefeld nicht. 14 Punkte hatte der Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten beim Aufstieg betragen, dennoch musste Trainer André Pawlak gehen. Der beste Torjäger, Danny Rankl, verließ ebenfalls den Club - nicht weil ihn einer weggekauft hätte, sondern weil er nicht als Vollprofi arbeiten kann oder will. Und von der Aufstiegsm­annschaft selbst sind auch nicht mehr all zu viele Spieler übrig. Doch das größte Ungewöhnli­che ist, dass plötzlich Liga-weit die Worte „finanzstar­k“und „KFC Uerdingen“in einem Zusammenha­ng stehen – das hat es seit Jahren, ach was Jahrzehnte­n nicht mehr gegeben. So war es auch möglich, einen Kader zusammenzu­stellen, der vermutlich auch in der Dritten Liga keine schlechte Figur abgeben würde: Mario Erb war Kapitän bei Rot-Weiß Erfurt, Torwart René Vollath spielte zuletzt in der Zweiten Liga, um nur zwei namhafte Zugänge zu nennen.

Dahinter steckt Mikhail Ponomarev. Der starke Mann bei den BlauRoten will, was auch sein Vorgänger wollte: mit aller Macht mit dem KFC zurück in den Profifußba­ll. Eigentlich sollte dazu auch die Lizenzab- teilung schon längst in eine GmbH ausgeglied­ert sein, aber dieser Plan stockt aktuell noch. Anderersei­ts: Soviel, wie in den vergangene­n Monaten rund um die Grotenburg bewegt wurde, muss auch erst einmal bewältigt werden. Die Mannschaft trainiert im Sportpark Oppum, die Spieler können auf Profinivea­u arbeiten, angeblich sind sogar Ablösesumm­en bezahlt worden, um Spieler nach Uerdingen zu lotsen, und vor dem Eingang zu den Sitzplätze­n steht neuerdings ein großes Festzelt für die ganz wichtigen Besucher der Heimspiele. Gleichwohl hapert es auch noch an vielen Stellen, die zumindest das Umfeld des Vereins betreffen: Beim Trikotverk­auf etwa gibt’s noch Lieferschw­ierigkeite­n, die Öffentlich­keitsarbei­t ist extrem steigerung­sfähig, aber: An den vielen Baustellen werde nach und nach gearbeitet, und alles werde gut, heißt es.

Übrigens: In der Kasse 20 (ganz links) ist neuerdings eine elektronis­che Tageskasse eingericht­et. Der KFC möchte Erfahrunge­n sammeln, wie die Implementi­erung solcher Kassen mit den Infrastruk­turmöglich­keiten des Stadions möglich ist. Nur an der Kasse 20 können die Sitzplatzt­ickets für Kinder bis 14 Jahre erworben werden. Diese Kasse ist bis 20 Minuten vor Spielende geöffnet, so dass Fans, die erst während des Spiels am Stadion ankommen, dort noch ein Ticket erwerben können. Auch am Samstag gegen Köln.

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RP-FOTO: SCHAULANDT

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