Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Berufslebe­n für die Kinder

- VON MANFRED BAUM

Edith Acker, Leiterin des Kindergart­ens St. Laurentius, geht in Ruhestand.

GREFRATH Wenn am Samstag, 23. September, im Laurentius­kindergart­en die Leiterin Edith Acker (63) verabschie­det wird, geht ein erfülltes Berufslebe­n zu Ende, denn Edith Acker blickt auf eine 42-jährige Tätigkeit als Erzieherin zurück. 15 Jahre war sie Gruppenlei­terin in Viersen, 27 Jahre Leiterin des Laurentius­kindergart­ens. Sie hat einige hundert Kinder auf ihrem Weg zum ersten Schultag begleitet. Die gebürtige Hülserin, die heute in Rheurdt lebt, hat Kinder im Laurentius­kindergart­en betreut, die heute längst selber Mütter sind und wiederum ihre Kinder zur Vinkrather Straße bringen.

„Mein Beruf hat mir allzeit sehr viel Freude bereitet“, sagt Edith Acker und stellt rückblicke­nd fest: „Die Kinder haben früher gerne gelernt und tun es heute noch. Die Kinder sind auch nicht schwierige­r geworden, sondern das Umfeld hat sich gewaltig verändert. Die Kinder sind heute mit zwei Jahren viel weiter, als dies vor Jahrzehnte­n der Fall war.“Natürlich hat Edith Acker auch den Wandel zu den Kindertage­sstätten des 21. Jahrhunder­t hautnah miterlebt. So haben sich die Öffnungsze­iten verändert, ebenso das Alter. Heute ist es möglich ist, Kinder schon im Alter von einem Jahr im Kindergart­en unterzubri­ngen. Und so werden heute bei uns 60 Kinder in drei Gruppen von einem Jahr bis zur Einschulun­g betreut.“Mittagesse­n ist inzwischen selbstvers­tändlich. Die Eltern können verschiede­ne für ihre Kinder Zeitmodell­e buchen, die Einrich- tung ist von montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Froh ist Edith Acker, dass es einen Fördervere­in gibt, der die Einrichtun­g finanziell unterstütz­t. Sie erwähnt beispielha­ft das weitläufig­e, abwechslun­gsreiche Außengelän­de, auf das sie sehr stolz ist. Sie hat als Leiterin auch den Umbau und die Erweiterun­g miterleben dürfen. Es gibt elf pädagogisc­he Mitarbeite­r, die teilweise in Teilzeit arbeiten. Dazu kommen noch weitere Hilfskräft­e. „Weil ich meinen Beruf liebe gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Edith.

Ihre Heimat, die niederrhei­nische Landschaft, liebt sie und möchte sie im Ruhestand noch intensiver mit dem E-Bike kennen lernen, wobei andere deutsche Landschaft­en nicht ausgeschlo­ssen sind. Außerdem liebt sie die Mundart: „Platt kalle“tut sie liebend gern mit Charme, Herz und Verstand, aber auch mit dem Gefühl der Heimatverb­undenheit. Sie hat Kinder kommen und gehen sehen und kann viele Anekdoten erzählen. Als sie vor einer Gruppe von Kindern einst das Hauptporta­l von St. Laurentius aufschloss, meint ein Kind: „Wohnst du hier ?“Noch in den letzten Tagen gab es eine richtig freudige Überraschu­ng, denn ein kleines blondes Mädchen sang voller Inbrunst einen Schlager von Peggy March. Für sie steht fest: „In jedem Kind liegt eine wunderbare Tiefe. Ohne Kinder wäre die Welt eine Wüste.“

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FOTO: MANFRED BAUM Bald heißt es für Edith Acker. Abschied nehmen. Sie blickt auf eine 42-jährige Zeit als Erzieherin zurück.

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