Rheinische Post Krefeld Kempen
Zuversichtlich auf den Spuren Gottes unterwegs
Begleitet von rund 130 Christen, gestaltete Propst Thomas Eicker am Samstagnachmittag einen Wegegottesdienst. Hintergrund ist seine Ernennung zum Pfarrer der Gemeinden St. Godehard und St. Cornelius.
VORST Nun haben die Vorster und die St. Töniser Katholiken trotz der Pensionierung von Ludwig Kamm doch wieder einen Pfarrer. Am Samstagnachmittag wurde Propst Thomas Eicker, Pfarrer von Kempen und seit Jahresanfang von St. Hubert, offiziell auch zum leitenden Pfarrer der beiden Tönisvorster Gemeinden St. Cornelius St. Tönis und St. Godehard Vorst ernannt.
„Der Kirchturm steht für Heimat, für Identität und Zusammenhalt“
Thomas Eicker
Regionaldekan Johannes Quadflieg überreicht Propst Eicker, der auch der Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen-Tönisvorst ist, die Ernennungsurkunde bei der abendlichen Eucharistiefeier in St. Cornelius. Da hat der 53Jährige schon einen ereignisreichen Tag hinter sich. Am Nachmittag ist der Theologe mit dem Pastoralteam und rund 130 Menschen an der Kapelle St. Peter zusammengekommen. Nach einer Ansprache von Gemeindereferentin Stefanie Müller und einigen Gebeten setzt sich der Tross auf Fahrrädern in Bewegung. An Feldern und Äckern vorbei geht es in die Hüserheide.
Dort wartet ein Hubsteiger auf den Pfarrer. Gemeinsam mit Tönisvorsts Bürgermeister Thomas Goßen fährt Eicker 22 Meter gen Himmel. So kann er alle fünf Kirchtürme seiner vier Gemeinden sehen. „Der Kirchturm steht für Heimat, für Identität und Zusammenhalt“, sagt der Theologe, der die Aktion „Gipfeltreffen“nennt. „Da wir hier am flachen Niederrhein sind und keine Gipfel haben, die wir bestiegen kön- nen, musste allerdings ein Hubsteiger her“, erklärt der Pfarrer anschließend und fügt an, in seinem Amt als leitender Pfarrer der vier Gemeinden gehe es auch darum, über den Kirchturm hinauszublicken.
In St. Godehard Vorst dann gestaltet Eicker gemeinsam mit den beiden anderen Theologen im GdG-Team, Pfarrer Marc Kubella und Pfarrvikar Klemens Gößmann, einen Wortgottesdienst. Er hebt die „Begegnungen mit Menschen, die neben uns gefahren sind“hervor und betont, man sei auf Gottes Spuren unterwegs gewesen und „Gottes Spuren haben schon immer Menschen ermutigt, zuversichtlich ihren Weg zu gehen“.
Auch Eicker gibt sich zuversichtlich, was die Zukunft der katholischen Kirche betrifft. „Die Zeiten, in denen der Pfarrer bestimmte, wie die Gemeinschaft gelebt wird, sind vorbei“, sagt der 53-Jährige. Jetzt seien viele Menschen mit Herz und Verstand dabei, Gemeindeleben zu gestalten. „Wir gehen als hauptamtliche Seelsorger, als Gemeinderefe- renten und als ehrenamtliche Männer und Frauen den Weg Jesu.“Nicht mehr dabei sein auf diesem Weg wird zum Jahresende allerdings Pfarrvikar Gößmann. Er verlässt die GdG. „Wohin er geht, ist noch nicht öffentlich, aber er wird einen Bereich unterstützen, in dem noch größerer Priestermangel herrscht, als bei uns“, sagt Eicker.
Nach einer Stärkung in der „St. Töniser Kapelle“, wie der Pfarrer die Kapelle in St. Godehard Vorst bezeichnet, die nach St. Tönis weist, geht es zum Abschluss in die Pfarrkirche St. Cornelius, wo nach der Eucharistiefeier Grillwürste im Brötchen auf die eifrigen Radfahrer warten und der neue katholische Pfarrer von Tönisvorst sich herzlich bedankt, dass so viele Menschen gekommen sind, um ihn zu begleiten.